Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 568
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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568 Psychische Studien. IX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1882.)

überhaupt erst, (Nur der Wunsch des Herrn Redners, eine
eklatante Rede zu halten, schaffte uns diese seine Darstellung
des Spiritismus! W.) und die durch Wirkungen
in die Ferne sich äussernde ,magische Kraft* der Medien
ist weder auf das Reichenbach!'sehe Od, noch auf Electrizität
zurückzuführen, sondern ist nur crasser Schwindel. Die
Medien, welche sich den Schein ganz unwissender Menschen
geben, um lediglich als blinde Werkzeuge der ,Greister' zu
erscheinen, sind schlaue geriebene Leute und meist sehr
gewandte Tausendkünstler. Wie paradox es klingen mag,
so liegt doch die einzige richtige Erklärung für die merkwürdige
Thatsache, dass so selten eine Entlarvung der
mediumistischen Betrügereien erfolgt, gerade in der ausserordentlichen
Einfachheit, wie die Medien manipu-
liren." —

Ja, in dieser Einfachheit liegt wirklich die ganze
Sache, und Herr Professor Fritz Schnitze begreift sie nicht!
Er hat keine Zeile von Zöllners „Wissenschaftlichen Abhandlungen
", z. B. über das Oapitel von den Fernewirkungen,
über Slade und Hansen, gelesen oder verstanden! Es ist
ein wahrer Jammer, dass Männer von solcher Stellung aus
albernen Schmähschriften wie „Bekenntnisse eines
Mediums" in London schöpfen, anstatt das Studium
der spiritistischen Fachschriften selbst zu pflegen. Der
primitivste eigene Aberglaube des Herrn Professors tritt
uns da entgegen. Er erklärt den Spiritismus unter Anderem
buchstäblich „für eine Religion des Nervensystems,
welche die Nerven schauernd prikeln macht und andererseits
amüsirt." Weiter hat ja auch die Rede des Herrn Professors
keinen Zweck! Aber wenn er sich nicht doch heimlich
fürchtete, wie könnte er schliesslich ausrufen: „Wir müssen
uns gegen den (amerikanischen) Spiritismus schützen wie
gegen den Kartoffelkäfer!" Schade, dass der letztere nur
solches Kartoffelmehl in den Gehirnen seiner Gregner findet.
Wie soll der wirkliche Spiritismus gegenüber solchen geistlosen
Angriffen Respcct vor der deutschen Wissenschaft
bekommen?! Da empfehlen wir Herrn Fritz Schnitze, wenn
er etwa noch nachträglich wissen will, worum es sich eigentlich
für den Mann der Wissenschaft beim
Spiritismus handelt, als Anfang die kleine Schrift des
Professors Fechner: „Erinnerungen an die letzten
Tage der Od lehre." (Psych. Stud. Aprilheft 1876 und
Märzheft 1877.) Vielleicht wird er diese verstehen und
dann gelegentlich selbst zu experimentiren anfangen. Möge
er aber ohne dieses nie wieder eine Rede über den Spiritismus
loslassen, um seinen ganzen ehrenwerthen Stand in


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