Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
9. Jahrgang.1882
Seite: 574
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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574 Psychische Studien. IX. Jahrg. 12, Heft, (Dezember 1882.)

Oharacter der vollen Wahrheitsliebe und Wissensehaftlich-
keit Der Spiritismus fusst aber nicht auf betrügerischen
, sondern lediglich auf echten Medien
. Eines Mediums tagwaches Bewusstsein und Wirken
und sein somnambules Trance - Bewusstsein und Wirken
sind oft diametral verschiedene Dinge, Daher kann es
kommen, dass ein Medium im tagwachen Zustande an sich
selbst nicht glaubt, wenn es von seinen Thaten im somnambulen
Zustande hört.....

Selbstverständlich ist es eine Wahrheit, dass das Medium
selbst die Erscheinungen bewirkt, aber doch nicht
mit seinem tagwachen Bewusstsein und Willen, sondern
nur mit seinem magisch - somnambulen Bewusstsein und
Willen, Es kann im tagwachen Zustande etwas wünschen
und wollen, was dann erst im somnambulen Trance-Zustande
wirklich geschieht. Insofern kann es sich auch über die
Grenzen seines eigenen bewussten Wollens und Könnens
täuschen. Es ist darum noch kein Künstler geworden,
welcher mit tagwachem Bewusstsein und Willen sich beliebig
binden und verschiiessen lassen und aus diesen Bänden
und Verschlüssen frei machen könnte. Setze doch der
Herr Professor einmal ein Nichtmedium, selbst den geriebensten
Taschenspieler, festgebunden und versiegelt wie ein
Medium, in ein geschlossenes Kabinet, hinter einen Vorhang,
und sehe er zu, ob er je Erscheinungen von ihm erhalten
wird, welche unter übrigens vollkommen gleichen Bedingungen
z. B. vom Mülsener Medium bewirkt wurden. (Vgl. „Psych.
Stud." October-Heft 1882.) Dabei giebt es keine Erregung
der Phantasie, keine vorgemachten Visionen und Illusionen,
sondern wirkliche handgreifliche Vorgänge. „Solche Erscheinungen
haben in der That stattgefundenwie er ja
selbst zugiebt. Dann aber muss er nothgedrungen auf seine
zweite Erklärung zurückgreifen, „dass natürliche, im
Medium vorhandene, noch unerforschte Kräfte die Erscheinungen
bewirken." Und das allein ist es, womit sich
die wahre Wissenschaft zunächst zu beschäftigen hat, was
aber der polytechnische Herr Professor wohl nur deshalb
unterlassen haben dürfte, weil seine Art, sich mit den betrügerischen
Erscheinungen abzufinden, weit leichter ist und
mehr öfientlichen Eklat verspricht, als ein mühsames Erforschen
und Vertreten der echten Mediumschaft. Sobald
er über diese in Dresden einen öffentlichen Vortrag im
Polytechnikum ankündigen würde, dürfte er wohl am anderen
Tage dasselbe Urtheil über sich in allen Journalen
gefällt sehen, das er gegenwärtig über alle echten Medien
auf Grund eines betrügerischen gefällt hat— das der absichtlichen
Täuschung und des Betruges seiner — mit


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