Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 22
(PDF, 167 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1883/0030
22 Psychische Studien. >. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1883.)

liehe, du seiest Elias, Andere aber, du seiest der Propheten
Einer. Da sprach er zu ihnen: "Wer saget aber ihr, dass
ich sei? Petrus antwortete: Du bist Christas\ Und er gebot
ihnen strenge, sie solltei es Niemand von ihm sagen," —
war die Ueberleitung anf noch ältere Schrifttexte bis vor
Abraham für Cagtiostio und seinen im Tiance-Zustande spe-
kulirenden Geist leicht g ;geben. In diesem Ideenkreise bewegt
sich noch heute der ganze französische Kardekis-
mus. Um nur ein bekanntes Beispiel anzuführen, erklärt
Adehna Freiin von Tay, gob. Gräfin von Wurmbrandt in ihren
„Studien über die Geist er weit44 (Leipzig, 0. Mutze, lt>74)
S. 90 ff., dass sie als Me dium von ihren geistigen Leitern
berichtet wurde, sie sei lie Wiedereinverleibung einer um
das Jahr 1394 zu Köln verbrannten Hexe. Wenn solche
Behauptungen in mediunistischen Zuständen noch heute
stattfinden, (wir wollen noch an unsere Note S. 500 und
518 des November-Heftes 1882 der Psych. Stud. erinnern,)
so ist derselbe Seelenzustand von heute auch unverkennbar
der damalige. Es steckt eine gewisse metaphysische Wahrheit
hinter solchen Behauptungen, welche sie ihren Gläubigen
nur um so wahrscheinlicher macht. Unser seelisches Wesen
wie alle unsere körperlichen Atome müssen von Ewigkeit
her sein in der sie schaffenden Gottheit, Aber das ist auch
Alles, was wir davon wirtlich wissen oder vermuthen können.
Jede persönliche Anwendung auf bestimmte Fälle muss eine
verfehlte und völlig unbeweisbare sein, wenn wir nicht gleichzeitig
die Möglichkeit der Verwandlung und Wiedergeburt
Aller in Alle zugeben. Und das wagt selbst Kardec nicht
zu behaupten, weil dies die totale Zerstörung jeder spezifischen
Individualität und Persönlichkeit in sich schlösse. Die
im mediumistischen Zust aide erhöhte Phantasievorstellung
wird sich freilich leicht in die Gestalten aller früher gelebt
habenden grossen Geister oder derjenigen geliebten Bekannten
und Anverwandten entweder selbst verwandeln, oder Anderen
, die im sympathetischen Vorstellungs-Itapport mit dem
Medium stehen, die geistigen Erscheinungen Solcher in verschiedener
Weise wieder reproduciren körnen. Dass dies
thatsächlich geschieht, ist nicht zu leugnen. Dass diese
Vorstellungs-Repfocluctioi en aber die wirklichen Geister
des Jenseits sind, wie c*ie noch gegenwärtig nach ihrem
Tode individuell für sich weiter leben, ist bis jetzt noch von
Niemand erwiesen. In den verschiedenen Tranee-Zuständcn
Cagliostro's mussten verschiedene angebliche Geisteraussagen
aus ihm hervorgehen, was die Verschiedenheit der ihm beigelegten
Namen, unter denen er auftrat, sowie diejenige
seines Alters aufs ungezwungenste erklären dürfte, ohne


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1883/0030