Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 29
(PDF, 167 MB)
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Wittig: Ein zweites sächsisches Test-Medium.

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weil das Seciren eines lebenden Mediums und Geistes nicht
gestattet ist, und sie auch hierzu nicht einmal mehr der
vierten Dimension bedürfen; denn Gehirn - und
andere Körperhöhlen sind ja genug vorhanden. Ich wage
den Verfasser dieses Artikels, Herrn Doktor Cyriax nur
ganz bescheiden noch an die erbsengrosse Z i r b e 1 d r ü s e,
den schon früher von Descartes vermutheten Sitz der Seele,
zu erinnern, weil sie so bequem im Centrum des Gehirns
liegt und im Innern eine Höhle mit sandigen Körnchen von
Knochensubstanz enthält. Aber auch das Monroische
Loch (foramen Monroi) oder auch die dritte oder die
vierteHirnhöhle (ventriculus tertius aut quartus cere-
bri) könnten der verdrängten Seele als solche vielleicht
bessere Zuflucbtscrter dienen. Denn wenn sich die von
einem Geiste vertriebene Seele in die Gegend der Medulla
oblongata flüchtet, so könnte sie leicht für die von dort
ausgehenden und den ganzen übrigen Körper bewegenden
motorischen Nerven störend werden, welche ja eben
vom neuen einquartirten Geiste ganz für sich in Anspruch
genommen und in Thätigkeit gesetzt werden sollen. Da
es bekanntlich Medien giebt, welche aus der Magengrube
hervor ein dortbin gehaltenes Buch lesen können, so ist
jetzt nach Herrn Cyriax9 Hypothese wohl auch die Erklärung
dafür gefunden. Der Kopf des so incarnirten Geistes
hat eben eine verkehrte Wiedergeburts-Lage angenommen
und sich in die Bauchhöhle einlogirt, wo er auch mehr
Platz um das weitverzweigte Gangliensystem findet! Die
Kardec'sche Schule hat damit sichtlich einen neuen Stützpunkt
mehr für ihre Reincarnationstheorie gewonnen. —

Und weiter die von ihm dort zu findende merkwürdige
Erklärung, wie so Geister, wenn sie sich im Medium
inkarniren, zuerst gewisse Krankheitssymptome, Schmerzen,
Todeskampf kundgeben, trotzdem sie doch aus ihrem jetzigen
Jenseits kommen sollen, wo sie das Irdische längst
hinter sich haben: — „Es kommen ihm (dem Geiste) alle
„die Empfindungen und Gedanken, welche er vor seinem
„Austritt aus dem Irdischen gehabt und deren Bewusstsein
„er als letzten Anhaltspunkt mit hinüber genommen hat,
„wieder voll zum Bewusstsein, und er empfindet für die
„Zeit wieder irdisch und drückt das durch den controlirten
„Organismus (des Mediums) aus .... Starb Jemand unter
„heftigen Leiden und Schmerzen, so kommt ihm dieses
„wieder in Erinnerung, er empfindet nochmals die
„Schmerzen, sobald er wieder mit einem irdischen Organismus
in Berührung kommt, und das drückt sich durch die
„schmerzentstellten Züge, so wie durch das Stöhnen und


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