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Strigel: Philosophische Forschungen Über Geist und Materie. 37
übergeht, erhebt sich in ihm die Seele zum Geiste. Die
Seele geht, wie schon Plato lehrt, dem Leibe voraus."
U. s. w.
10) Durch die besondere Produktivität, innerhalb der allgemeinen
, entsteht endlich die freie Produktivität in
verschiedenen Individuen, in welchen die Gegensätze der
drei Mächte aufgehoben, und die freie Produktion des
Geistes beginnt, wo die Individuen durch das moralische
Gesetz gebunden, eigentlich zu einer Einheit um-
fasst, erscheinen. Jedes Individuum mit freier Produktion
soll den Gegensatz zwischen seinem Produkte und
der Aussenwelt aufheben, und sich zur allgemeinen und
absoluten Einheit bestimmen! — (Hier tritt der gleiche
Gedanke, wie bei Dt\ Schaffte's grossem Werk, und den
Resultaten der Erkenntniss und der Vernunft, welche
Davis einprägt, klar hervor! —) Auch verdient vielleicht
erwähnt zu werden, wie Davis im „Sternenschlüssel"
sagt, dass, wie alle Dinge aus dem Geiste seien, derselbe
im „Stoffe" gleichsam den abwärtsgehenden Prozess
darstelle, während das Endziel des aufsteigenden Prozesses
der „Geist" wieder sei. Wirkung und Gegenwirkung
folgen sich stets. Im Hauptwerk sagt er dess-
halb wiederholt hellsehend: „Sonach wirkt das Erste,
oder der grosse positive Geist, als eine Ursache, durch
die Natur als eine Wirkung, um den Geist als ein
Letztes zu erzeugen."
Die Lehre vom „Geiste" war Dr. Eosenkraniz nicht mehr
vergönnt zu vollenden; doch vielleicht gewinnt Herr Dr.
Koch, welcher mit der ganzen Denkweise Ks. vertraut ist,
später einmal Muse, diese „Lehre vom Geist" im Sinne Ks.,
oder erweitert, auszuführen, um so einem Zeitbedürfnisse
zu genügen.
Von diesen Anschauungen geleitet, versuchte Dr. Koch
in Nr. 113 und 114 „Beilage der Allgemeinen Zeitung" 1882
die Widerlegung der „Sieben Welträthsel von Prof. Emil
Dubois-Reymond." (Vgl. „Der Sprechsaal" No. 40 u. 42/1881.)
Von den gleichen Ansichten ausgehend, sagt Dr. Koch,
in seiner Kritik am Schlüsse seiner „Psychologie Des«
cartes'" S. 308 nach §. 148 der Rosenkraufziehen „Wissensch,
d. Wissens", in einer Fussnote Folgendes: — „Die Materie
erscheint ... in jedem Körper als die ruhende, gehemmte
und gegen jede Veränderung und Bewegung gespannte
Kraft, und die Form als das Verändernde und
Bewegende. Materie und Form sind in jedem Körper wesentlich
beisammen; oder, wie wir auch sagen können, die Form
ist der Materie immanent. Nur in diesem Sinne können
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