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46 Psychische Studien. X. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1883.)
Kurze Notizen.
a) „Das Telephon hat in einigen englischen Krankenhäusern
eine unerwartete Verwendung gefunden. Den
mit ansteckenden Krankheiten Behafteten war es bisher
unmöglich, ihre Angehörigen zu empfangen und sich mit
ihnen zu unterhalten. Ersterer Uebelstand ist allerdings
nicht gehoben, wohl aber letzterer, und zwar Dank dem
Fernsprecher. Von den Krankensälen führsn Telegraphenleitungen
nach dem Besuchszimmer des Krankenhauses
oder selbst einem entfernten Gebäude, und die Besucher
können sich ohne die geringste Gefahr mit ihren kranken
Angehörigen unterhalten." — So berichten die neuesten
Tagesblätter. Wer aber die Natur der elektrischen
Schwingungen kennt, welche bekanntlich fast alle Eindrücke
photographisch getreu im "Wellengang fortleiun,
dürfte doch wohl über die obige Versicherung „ohne eio
geringste Gefahr" etwas bedenklich sein und bleiben. A\ ir
erinnern uns noch eines Falles, in welchem die photogia-
phische Plattenaufnahme einer Person eine erst später bei
ihr ausbrechende Blatternkrankheit aufs Deutlichste ver-
rieth. Sind Krankheiten (nach Davtä „Der Arzt" und anderen
berühmten Aerzten) zu allererst „Störungen des
seelischen Gleichgewichts im Organismus," so werden sich
diese Störungen auch auf die elektrischen Induktionsströme
des Telephons mit übertragen lassen; folglich dürfte eine
seelische Ansteckung, und in Folge dessen auch eiae
durch sie körperlich inducirte, durch dieses Instrument
nicht ganz ausgeschlossen sein, wenn man sich nicht mit
magnetiseh-repulsiver Willenskraft schon von vornherein dagegen
wappnet. Man wird daher gezwungen sein, die Gesetze
des menschlichen Magnetismus, oder besser des „Statu-
volence" in seinen Willensoperationen besser als bisher zu
studiren und zu beobachten. Wir verweisen dieserhalb auf
unsere beginnende wichtige Reihe von Artikeln des Dr.
med. Fahnestock über „Statuvolence" oder den gewollten Zustand
.
b) In unserem December-Heft 1882 Artikel: — »Professor
Schultzens neueste polytechnische Offenbarungen üler
Mediumismus" sind auf Seite 574 wegen Mangels an Druckraum
am Schlüsse des oberen Absatzes: — „Daher kann
es kommen, dass ein Medium im tagwachen Zustande an
sich selbst nicht glaubt, wenn es von seinen Thaten im
somnambulen Zustande hört" ... bei den bezeichneten
Punkten folgende Sätze ausgefallen: -
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