Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 52
(PDF, 167 MB)
Bibliographische Information
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52 Psychische Studien* X. Jahrg. 2. Heft. (Februar 18830

Kraft liege, und dass dieser, wenn sie eine Wahrheit ist,
dahin gehen werde, ihr Lieblingsdogma zu zerstören, dass
der Geist eine Ausscheidung (Secretion) des Körpers sei;
dass das Leben eine blosse Anordnung der Theilchen sei;
dass es nichts an uns gebe, das nicht zu Grunde gehe und
dahinschwinde; dass wir nur belebte Maschinen seien, welche
eine vorgeschriebene Aufgabe verrichten, dann in Stücke
zerfallen und damit ein Ende nehmen. Ich kann es vor
ihnen und vor dem Leser nicht verhehlen, dass, wenn die
Existenz einer Psychischen Kraft die Thatsache ist,
von der wir, die wir sie wissenschaftlich geprüft
haben, nach sorgfältigster und eifrigster Untersuchung überzeugt
sind, dass sie es ist, und von der ich Andere
bitte, sich durch eine gleiche wissenschaftliche Untersuchung
zu überzeugen, dieses in der That stark darauf hinausgeht,
die Philosophie des Materialismus zu zerstören,
welche die wissenschaftliche Welt bisher so sehr in Beschlag
genommen und sich von ihr aus unglücklicherweise über die
ganze gebildete Gesellschaft verbreitet hat, und zwar durch
Aufstellung der Wahrscheinlichkeit, dass es einEtwas
im Menschen giebt, ein Anderes als der
sichtbare materielle Körper, von dem diese
Kraft ausgeht, oder mit dem sie innigst gesellt ist.

Wie sehr aber auch die Materialisten den Untersuchungen
über Naturthatsachen, welche den Beweis, dass sie
und wir eine anima, eine Seele (oder welcher Name
ihr immer gegeben werden möge) haben, und die Wahrscheinlichkeit
einer zukünftigen Existenz, die ein solcher
Besitz unzweifelhaft bestätigen würde, nicht bloss als ein
Dogma der Theologie, sondern als eine T h a t s a c h e
der Natur zu zeigen erstreben, entgegen sein mögen, so
wird doch zugegeben werden müssen, dass die Frage
selbst von überwältigendem Interesse ist. Abgesehen von
dem neuen Lichte, welches die Existenz der psychischen
Kraft, wenn solche einmal bewiesen ist, auf viele Dunkelheiten
der Physiologie und Medizin werfen muss,
wird die Begründung ihier Wahrheit auch ein neues Feld
der psychologischen Wissenschaft eröffnen,
der Religion eine neue Kraft verleihen und in Millionen
Hoffnungen und Aufstr|bungen ermuthigen, welche, so widerstrebend
sie es auch sich selbst gestehen mögen, vom Materialismus
der modernen Wissenschaft schmerzlich erschüttert
worden waren.


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