Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 79
(PDF, 167 MB)
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Wittig: Ein zweites sächsisches Test-Medium.

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ihrer Verstorbenen, dabei als thätig voraussetzt und gleichsam
träumt, diese handelten und agirten das, was sie doch
selbst thut, ganz wie im Traume geschieht. Diese Vorgänge
machen zwar die Erklärung etwas verwickelter für
das gewöhnliche Denken, aber sie sind darum noch keineswegs
dem Gebiete einer verständigen, natürlichen Erklärung
und Durchschauung der Prozesse entrückt.

Also die Geister vorstellende Psyche des Mediums selbst
umgiebt diese bloss vorgestellten Geister (ihre Ideen) mit
ihrer eigenen Nervenaura und materialisirt sie. Die Psyche
des Mediums lässt nun diese materialisirten Vorstellungsgeister
ihre eigenen entsprechenden Rollen spielen, ganz
ähnlich, wie unsere Seele im Traume mit ihren Traumgestalten
auch verfahrt. Diese psychische Nervaura ist im
Stande, ganz nach Wunsch und Willen der Psyche des
Mediums über den für gewöhnlich sichtbaren Organismus
des Menschen hinauszugreifen, ja diesen selbst und alle mit
ihm verknüpften Dinge wesentlich zu beeinflussen. Alles
dieses geschieht je nach Maassgabe der geistigen Ausbildung
einer solchen Psyche Würde sie sich ihres Könnens erst
voll bewusst, so dürften noch ganz andere Wunder, als die
bis jetzt in den Annalen des Spiritismus berichteten, geschehen
. Dann wäre aber alles, selbst das verrückteste
Denk- und Vorstellbare, in somnambule Traumwirklichkeit
zu gestalten. (S. „Psych. Stud.", JFebruarheft 1882, Note
S. 82 ff.>

Unsere jetzigen Medien kennen aber ihre eigenen
psychischea Gaben und Kräfte nur zum geringsten Theile:
sie sind meist von mediumistischen Cirkeln umgeben und in
Beschlag genommen, welche bestimmten, religiösen Geistertheorien
huldigen, und eine Menge Vorurtheile und Bedingungen
daran knüpfen, welche die eigene Weiterentwickelung
der Gaben des Mediums mehr verhindern, als
fördern. Wie viele solche Vorurtheile sind nicht schon seit
30 Jahren beispielsweise bloss von den früher aufgestellten
Bedingungen fortgefallen, unter denen angebliche Manifestationen
allein stattfinden können sollten! Wir erinnern
nur an den Glauben, dass bloss Kettebildung mit den
Händen die Phänomene ermöglichen sollte. Und weil das
betreffende Cirkelmedium sich dieses ebenfalls mit einbildete,
so kamen nur entsprechende Resultate bei solcher Kettebildung
.

Andere Cirkel operirten wieder total anders. Der
Glaube und eingesogene Vorurtheile beherrschten die Experi-
mentirenden so lange, bis Erfahrung sie Schritt für Schritt
klüger machte und alle ihre früheren künstlichen Gebäude


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