Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 86
(PDF, 167 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1883/0094
86 Psychische Studien. X. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1883.)

darin eine am Sonntag den 14. Januar im dortigen Stadttheater
vom Redacteur Joh. Lindemayr abgehaltene Vorlesung
über den Magnetismus und dessen eigentümliche
Erscheinungen. Eingangs wendet er sich gegen den Visionär
und „Irrlehrer" Swedenborg*) und dessen Anhänger in der
„Neuen Jerusalemer Kirche" mit ihrem spiritualistischen
Glauben an gute Geister und Engel; hierauf gegen den
„modernen Spiritismus", den er den Geschwistern Fox in
Rochester und ihrem angeblichen Geisterklopfen im Jahre
1848 zuschreibt. Er sagt uns aber nicht, woher er seine in
einigen Punkten höchst zweifelhafte Belehrung über diesen
Fall geschöpft hat.**) Er nennt ihn einfach „ein Schwindelhandwerk
" der beiden Mädchen. Doch: „Die Geister
machten Portschritte. Sie klopften auf Tischen, schrieben
dann, indem sie dabei die Hand des Mediums benützten,
und sprachen selbst durch die Medien. Das höchste aber
leisteten und leisten sie in den sog. Materialisationen. Es
zeigen sich nämlich sichtbare und fühlbare Körperphänomene,
verleiblichte Spirits." So weit das Th a t s a chliche. Jetzt
geht Herr Lindemayr zu Anderer und seinen eigenen Hypothesen
über. Als eine solche bezeichnen wir die folgende
dreiste Behauptung: „Der Präsident des Senates in New-York
John Worth Edmonds verunglückte ebenfalls im Spiritismus,
ging so weit, dass er sich schämte umzukehren, und stand
schliesslich selbst als Betrüger da," Wir bitten um den
Nachweis, wo? Und ist Herr Lindemayr nicht selbst mit
dem Spiritismus verunglückt? — Er schämt sich (umzukehren
und hält Reden und schreibt sogar Artikel über ihn,
wo er ihn in dem anscheinend so gebildeten und freisinnigen
Trautenau doch gänzlich hätte ignoriren sollen.

„Interessant (ihrer grossen Narrheit wegen)" nennt er
„die Schilderung der Oertlichkeit des Jenseits, wie sie Geist
Hare machte." Er citirt nun Einiges aus Hare's Schrift,
ohne sie zu nennen. Der dort mitgetheilten „Narrheit" hat
er es ja zu verdanken, dass er mit seiner „Weisheit" glänzen
kann. Aber was frägt Herr L. nach den Umständen,
unter denen diese Manifestationen geschahen! Was die
Hauptsache des Studiums dieser Erscheinungen ist, über-

*) Wir verweisen wegen desselben aut „KanVs Brief über Swedenborg
an Fräulein Charlotte von Knobloch" d. d. Königsberg, 10. August,
1763 in „Träume eines Geistersehers," Anhang, (Leipzig, Philipp Ree-
lam jun., No. 1320 der „Universal-BibHothek," Preis nur 20 Pfennige!)
— ferner auf „Der Sprechsaal" (Leipzig, W. Besser,) Nr. 3, 4. u.
5 v. 22. October 1881 mit Alexander Äksäkow's Studien über denselben,
und schliesslich auf Seite 71 dieses Februar-Heftes der Psych. Stud.

**) Vgl, dagegen Mai-Heft 1882 S. 222, Note. — Eeferent.

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