http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1883/0128
120 Psychische Studien. X. Jahrg. 3. Heft. (März 1883.)
haben sie sicli selbst aus diesem Zustande erweckt ohne das
geringste Gefühl von Ermüdung.
Dieses ist ohne Zweifel Denen unglaublich, welche keine
Kenntniss von ihren Kräften haben. Aber schon jetzt ist
die Zeit für Einige gekommen, und für Andere wird sie bald
erscheinen, wo Arbeit als eine Belustigung und Ermüdung
als etwas Vergangenes betrachtet werden wird.
Die von den in diesen Zustand Eingehenden empfundenen
Gefühle werden von verschiedenen Personen verschiedenartig
beschrieben, aber von keiner von ihnen als unangenehm,
sondern im vollkommen erreichten Zustande als wonnevoll
geschildert.
Man muss sich jedoch erinnern, dass, da der Geist oder
Wille die diesen Zustand lenkende Kraft ist und da es für
in ihm befindliche Personen möglich ist, Schmerzen oder
unangenehme Empfindungen in jedem Theüe des Körpers
zu erzeugen, ersterer angehalten werden sollte, nicht bei
letzteren zu verweilen, sondern seine Gedanken auf einen
ihm interessanten Ort zu richten, worauf Schmerz oder unangenehmes
Gefühl augenblicklich schwinden werden.
(Fortsetzung folgt.)
Die Theorie und die Thatsachen der psychischen
Kraft*)
Von weiland Edward W. Cox,**)
Recht sgelehrtem und Mitgliede der Königl. Geographischen
Gesellschaft zu London*
Deutsch von Gr. C. Wittig.
VI.
(Fortsetzung von Seite 56.)
Ist es nnbewusste Muskelthätigkeit
Wir flüchteten alsdann auf die dritte Theorie zurück,
welche Faraday als ihren Urheber rühmt und seither stets
von Widersachern und besonders von Dr. Carpenter als die
angemessenste und genügendste Erklärung der von uns bezeugten
Phänomene vorgebracht worden ist, — nämlich,
*) Vgl. Note Seite 385 des September-Heftes 1882 der „Psychischen
Studien." — DerUebers.
**) Ausser der zweiten Note S. 385 daselbst sehe man noch über
Cox die betreffende Note im April-Hefte 1882, Seite 166. —
Der Uebers.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1883/0128