Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 134
(PDF, 167 MB)
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134 Psychische Studien. X. Jahrg. 3. Heft. (März 1883.)

uns Brünier weiter berichtet: — „Indess, wenn sie (Elisa)
„auch aus Rücksicht auf ihren Vater ihre sittliche Empörung
(?) in sich verschloss, so wird dieselbe vermöge der
„Ehrlichkeit und Geradheit ihrer Natur sich doch zuweilen
„nach aussen verrathen haben. Sicher entging sie nicht
„dem scharf aufmerkenden Italiener, der überhaupt ein
„Vorgefühl gehabt zu haben scheint, dass ihm von Mitau
„aus, trotz der grossen Zahl angesehener Männer und Frauen,
„die ihm dort anhingen, Gefahr drohe und /on dort aus
„sein nebel- und unheilvolles Treiben werde aufgedeckt werden.
„Während er sonst am Ende seiner Beschwörungen meist
„eine längere Anrede an den ihn umgebenden Kreis seiner
„Anhänger zu halten pflegte, so sagte er einst ausnahmsweise
im Eingange seiner Ällocution: —

,/Etner von Euch wird gegen mich als Judas aufsteigen,

„der mich verrathen und mir zu schaden suchen wird.---

„Ich schweige darüber, was mein Herz bei dieser Entdeckung
„leidet, und zittere nicht für mich, sondern für den Unglücklichen
, der an mir zum Verräther wird. Ich stehe
„unter dem Schutze des grossen Baumeisters der Welt, und
„die Macht, die einen gefangenen Petrus aus doppelt bedachtem
Kerker befreite, die wird auch mich schützen,
„wenn Feinde und mein Verräther mich zu Staub zertrümmern
wollen. Aber keine Gewalt wird den Unglücklichen
schützen können, der verblendet genug ist, sich wider
„mich zu erheben. Bedauern und beweinen werde ich seinen
„Fall, ohne dass selbst i c h ihn werde retten können.' —"

Ist diese Sprache wohl die eines Betrügers — oder
nicht vielmehr die eines Mannes, der sich von schweren
Gefahren umringt weiss, weil er im Besitze einer Gabe ist,
um die ihn Andere beneiden, oder die sie nicht verstehen und
deshalb auf die gemeinste Weise verdächtigen? Hatte
Cagliosiro etwa nicht Recht? War nicht ein Verräther, oder
— da es doch nichts als die einfache Wahrheit zu verrathen
gab, — noch schlimmer, ein Entsteller der Wahrheit
und Verleumder derselben im Mitauer Kreise? Wie hätte
sich sonst die Kaiserin Katharina II. ihm gegenüber später so
auffällig stolz und verächtlich abwehrend verhalten können ?
Hätte Elisa ihr z. B. die einfache schlichte Wahrheit über
in ihrem Kreise, wenn nicht von ihr selbst, so doch von
Anderen Erlebtes berichtet, so hätte die Kaiserin doch weit
eher selbst zu prüfen, als bloss spöttische Aeusserungen über
seinen Geisterspuk als Parole auszugeben sich geneigt ge-
zeigt. Wir fragen, wer war wohl dieser Mitauer VeiTäther? ...

Der Fall Slade's in London und Leipzig hat gezeigt,
wie leicht ein unschuldiger Mann um einer seltenen Gabe


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