Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 139
(PDF, 167 MB)
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V

Ed. Jankowski: Gleichzeitortigkeit verschiedener Welten. 139

Substanz und Accidenz, oder die Substanz und ihre Acci«
denzen; real allein ist die sich so oder so in sich verhaltende
Substanz, die so oder so accidenzielle Substanz. Wo
das Ich sich afficirt fühlt, da muss das Ich auch sein.
Hiernach werden wir als glaubhaft konstatiren müssen, dass
der Geist, das Ich, da ist, wo sein materieller Körper ist;
dass Geist und Körper an demselben Orte zu derselben
Zeit sind; dass beide gleichzeitortig sind;*) dass also auch
der Geist ausgedehnt ist; dass nicht nur die Materie, sondern
auch die gesammte Geisterwelt ausgedehnt ist. Deshalb
werden wir aber auch als glaubhaft tradueiren,
dass die Geister der Verstorbenen und die Weltintelligenzen
mit der ihrer Welt zugehörigen Materie gleich-
zeit-orten können. Nach meiner Vermuthung gleichzeitortet
der Erdgeist**) mit der Erde und ihrer Dunsthülle. Die
Möglichkeit der Gleichzeitortigkeit ist Lokalprinzip der ge-
sammten Geisterwelt, dagegen die TJngleichzeitortigkeit das
Lokalprinzip der Materie je einer wel t.***)

Der Ausdruck „gleichzeitortig" scheint mir passender
als der Ausdruck „durchdringlich", weil man bei dem
letzteren leicht an ein Hin durchsickern durch Poren denken
kann, während der von mir gewählte Ausdruck durchaus
eindeutig ist.

Die Vorstellung der Gleichzeitortigkeit ist uns ganz
geläufig; sie ist ein positiver Begriff, keine blosse Negation.
Wer hat sich nicht schon ein geistiges Wesen da gedacht,
wo er die Wand sah?! Auch kann die Gleichzeitortigkeit
durch die Anschauung sehr wohl gegeben werden. In der
Intusperception, der unmittelbaren Wahrnehmung
, werden uns Affektionen gleichzeitortiger Substanzen,
des erscheinenden Körpers und des wahrnehmenden Geistes
gegeben. Durch plastische Reflexion denken wir gleich-
zeitortige transscendible, d. h. als ausser uns seiend vorgestellte
Gegenstände,-}-) indem wir zu gleicher Zeit ein
Netzhautbild und Gehirnbild intuspercipiren. Wogen ja
auch die Affektionen des Geistes in einander; empfinden
wir doch zu gleicher Zeit an derselben Stelle Trauer,
Aerger, Freude. Die Vorstellung der Gleichzeitortigkeit

*) Mein „Pisticismus und Substanzialismus" 6 c.

**) Mein „Evangelium" III 4, mein „Panprosopismus" 5 d und
meine „Phänomenologie und Metaphysik der anormalen Sinnesbilder
" II 3.

**•) Mein „Panprosopismus" 6 c, S. 135.
f) Mein „Pisticismus und Substanzialismus" 8 k und meine
„Phänomenologie und Metaphysik der anomalen Sinnesbilder" IIa
S. 32 fg.

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