Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 141
(PDF, 167 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Ed. Jankowski: Gleiehzeitortigkeit verschiedener Welten. 141

sondern den Substanzen im Räume, oder richtiger, es par-
tizipiren die endlichen Substanzen durch die Gleiehzeitortigkeit
von jenen beiden Wesenheiten der absoluten Substanz;
die endliche Substanz istnurdadurch real,
dass sie mit der unendlichen Substanz
gleichzeitortet.

Die Anhänger einer vierten Dimension mögen
nun prüfen, ob die Annahme gleichzeitortiger Welten nicht
besser sei, als die einer vierten Dimension. Denn entweder
haben sie gar keine anschauliche Vorstellung von einer
vierten Dimension, indem ihnen dieselbe ein leerer Begriff
ist, oder sie gewinnen eine anschauliche Vorstellung lediglich
dadurch, dass sie sich die in der vierten Dimension sein
sollenden Dinge als mit unserer Welt gleichzeitortend den*
ken. Wozu aber ein leerer Begriff, wenn eine anschauliche
Vorstellung nicht nur näher liegt, sondern sogar sich als
höchst wahrscheinlich darbietet?!

Die Annahme, dass ein Ding in einem Falle aus einer
Welt in eine andere gleichzeitortig tibergehe, erscheint
immerhin als eine höchst exorbitante und dürfte wohl nur
im allerhöchsten Nothfalle stattfinden; niemals aber, wenn
eine der Erfahrung näher liegende Erklärung möglich ist.
Wenn also z, B. das Verschwinden eines Tisches von
mehreren Personen gleichzeitig konstatirt würde, dürfte es
doch wohl näher liegen, eine solche Thatsache durch gemeinsame
, eine in eins fallende transscendible Induction bedingende
, anormale Sinnesbilder zu erklären. Wenn man
die Realität der materiellen Welt bestreitet, kann man
diese Welt doch auch nur du ich gemeinsame, eine in eins
fallende transcendible Induction (welche nur bei dem Realisten
fälschlich zur Traduction wurde) bedingende normale
Sinnesbilder, welche allerdings blosse Sinnesbilder, und nicht
Abbilder transcendenter Dinge wären, erklären. Dieser
Idealist erklärt unser gesammtes Leben in der materiellen
Welt, wie wir den einzelnen Fall mit dem
Tische deuten würden. Durch harmonisch in die
Wirklichkeit eingreifende Sinnestäuschungen
lässt sich sehr viel erklären. Wer bestreitet
denn heutzutage noch die Wirklichkeit von Sinnestäuschungen
? Freilich, der Glaube an mehreren Personen
gemeinsame Sinnestäuschungen ist noch nicht so allgemein
. Meine eigene Erfahrung weist mir keine solche auf;
allein die Möglichkeit, ja Wirklichkeit derselben liegt doch
zu nahe. Es giebt manches in der Welt, wovon mancher
Philosoph noch nicht geträumt hat. Indessen das thut
nichts, wir wollen recht vorsichtig sein. Würde jener Tisch


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