Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 147
(PDF, 167 MB)
Bibliographische Information
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Ausfall der Untersuchung gegen den Spiritismus in Nordböhmen. 147

„del (?) und legte denselben ans Herz, sich von solchen
„Irrlehren (!), die nur Unheil im Gefolge haben, nicht verleiten
zu lassen." —

Nun sollten wir doch wohl glauben, die „Traut. Ztg."
würde selbst diese Mahnung zuerst befolgen? Aber nein!
Sie kämpft angeblich so herzhaft gegen Spiritistenschwindel,
und macht die Köpfe ihrer etwa noch vernünftigen Leser
vollends rathlos, schwindelig und verrückt durch eine im
Feuilleton derselben Nummer enthaltene Erzählung nach
dem Französischen des Camille Dehrns*. — „Der Kampf
gegen Geister, eine Nacht in der Todtengruft", — nämlich
in der von Saint Michel in Bordeaux. Ein sog. Freigeist
wird beim Besuche derselben unter den offenen Leichen unwohl
, von seinen Freunden und dem Gruftwärter aus Versehen
eingeschlossen und macht darin in einer Nacht alle
Stadien des Erschreckens und Entsetzens durch, welche bei
seinem Wiederauffinden in einem zwei monatlichen Gehirnfieber
endeten. Der Freigeist findet keine Fassung und
Sammlung vor seinen eigenen Einbildungen! "Wäre da der
beruhigende Spiritistenglaube an gute Geister ihm nicht
vielleicht noch heilsamer gewesen, als die dort geschilderten,
hirnverbrannten Scenen eines ganz haltlosen Unglaubens und
kindischen Aberglaubens? Sollte so etwas nicht auch gesetzlich
verboten werden?---

Und während dasselbe Blatt gegen die verkehrte Heilmethode
der Spiritisten kämpft und von denselben stets
ärztliche Zeugnisse fordert, legt es derselben Nummer ein
Extrablatt bei: „Wunder-Salbe gegen rheumatische Gelenksentzündung
!*' Während es angeblich gegen Wunder
kämpft, empfiehlt es selbst auf diese Weise Wunderkuren!
Der Verkäufer der Salbe ist kein Arzt und bringt auch
kein einziges ärztliches Attest für deren Heilwirkung bei.
Mit welchem Worte sollen wir wohl ein solches unlogisches
Verfahren gegenüber dem angeblichen „Spiritistenschwindel"
bezeichnen? Wir citiren nur: — „Herr vergieb ihnen, denn
sie wissen nicht, was sie thun!" Das ist keine wissenschaftliche
Aufklärung des Volkes, sondern vollständige Verwirrung
und Verdunkelung der Köpfe über eine der
wichtigsten Zeit- und Thatsachenfragen. Das sind nicht
Gegner, welche uns wirklich belehren, sondern noch tiefer
in den Sumpf der Unwissenheit über schreiende Thatsachen-
vorgänge hineinführen, wie es die sog. spiritistischen Phänomene
sind, welche sich durch dreiste, wegwerfende Ableugnung
nicht mehr hinwegschwindeln lassen. Sie existiren
und erheischen gebieterisch ihre psychologische Erklärung.
Weshalb aber schweigen die meisten öffentlichen Tages-Jour-


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