Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 149
(PDF, 167 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Die Theologie und der Spiritismus

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in folgenden Stellen zu Tage. So wird von ihm die Ver-
suchungsgesehichte Jesu auf eine Parabel Jesu und auf innere
Vorgänge zurückgeführt (S. 326). Kurz, man begreift „wie
„leicht hier auf allen Stufen und in steigendem Maasse wirkliche
und ideelle Geschichte sich mischen, natürliche Ereignisse
in dem Lichte des Wunderbaren erscheinen konnten,
„wie leicht der schlichten, religiösen Betrachtung der Unterschied
zwischen den Wundern der göttlichen Vorsehung,
„zwischen den scheinbaren Wundern, in denen uns nur unbekannte
, aber an sich natürliche Causalitäten wirksam sind,
' „und zwischen den Wundern im engeren und strengen Sinne
„entschwand" (S. 195). Zugleich macht sich hier der theologische
Standpunkt des Verfassers geltend. „Gewiss sind
„so durch die Ueberlieferung wunderbare Züge in die evangelische
Geschichte hineingekommen: aber nicht weil ihr an
„sich jede Unterscheidungsgabe fehlte zwischen Natürlichem
„und Uebernatürlichem, Möglichem und Unmöglichem, son-
„dern weil in der Geschichte Jesu von vorn an so viel
„Wunderbares vorgekommen war, dass die Vorstellung von
„einem wunderbaren G esammtcharakter dieser Geschichte
„sich bilden musste, die dann gern auch im Einzelnen das
„Wunderbare aufzuspüren oder hervorzuheben veranlasste"
(S. 145). In entsprechender Weise führt er aus, wie für
die religiöse Betrachtung Alles voll Wunder der göttlichen
Vorsehung ist, auch wo es sich um lauter einzelne Ereignisse
handelt, die, jedes für sich, aus natürlichen Ursachen
vollkommen begreiflich sind (S. 187). „Ist aber die ganze
„Erscheinung Jesu nur verständlich durch ein Eingreifen
„Gottes in die menschliche Entwickelung, so ist es schlechthin
willkürlich, behaupten zu wollen, dass in seiner Geschichte
nicht auch sonst Ereignisse vorkommen können,
„die Wunder im strengsten Sinne sind, da ja dasselbe,
„was jenes begreiflich macht, auch dieses erklärt." — „Ob
„dies aber geschehen sei, darüber entscheidet nicht die dogmatische
Beobachtung, sondern der Befund der auf ihre
„Glaubwürdigkeit geprüften Ueberlieferung" (S. 1^3). —
Wir empfehlen sowohl das Werk, wie dessen gehaltreiche
Recension von ff. Holtzmann in Strassburg i. E. in „Gött.
gel. Anz." 1883, Stück 3. 4 Wir vermissen nur leider in
beiden die gebührende Bezugnahme auf Dr. Ludwig NoacKs
in Giessen grundlegende Darstellung der „Geschichte
Jesu auf Grund freier geschichtlicher Untersuchungen
über das Evangelium und die Evangelien
"' (Mannheim, /. Schneider, 1870 und 1876.)


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