Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 151
(PDF, 167 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1883/0159
Ein Artikel über den Spiritismus in „Ueber Land und Meer." 151

Systeme dürfte noch verschwindend klein sein. Die „Visionen
" der Baronin von Vay scheinen dem Herrn Tschikitin
den christlichen Spiritismus noch am reinsten und besten
zu entwickeln. „Weit weniger ist dies (nach seiner Meinung)
der Fall mit den experimentalen Vorstellungen, über welche
z. B. der in Leipzig erscheinende 'Sprechsaar berichtet".
Die Gründe dafür ersparen wir uns, weil der angegriffene
Theil sich schon selbst vertheidigen dürfte.

Uns interessirt nur die folgende merkwürdige Erklärung:
— „Wir leugnen den Spiritismus nicht, wir erklären ihn
„nicht für widersinnig, Phantasterei oder Betrug, er ist für
„uns ein Gegenstand hohen Interesses, wir suchen Klarheit
„und möchten den Glauben finden, müssen aber gestehen,
„dass wir ihn noch nicht gefunden haben, und können nicht
„umhin, ausdrücklich zu erklären, dass gerade die Experimente
des Herrn Stade sehr dazu geeignet waren, Zweifel
„und Misstrauen bei uns zu erregen. Wir haben diesen
„Experimenten persönlich beigewohnt, die Aeusserlichkeiten
„derselben waren überraschend; wir sahen in einem Hotelzimmer
, in welchem keine Apparate verborgen sein konnten,
„einen Tisch hoch in die Luft steigen, wir hörten zwischen
„zwei auf einander gelegten Schiefertafeln einen kleinen
„Stift knirschen und fanden demnächst die Tafeln mit
„Sätzen in verschiedenen Sprachen beschrieben, und wir
„fühlten endlich den Griff einer Hand an unserem Knie,
„während Mr. Stade sowie die übrigen an der Sitzung Theil-
„nehmenden ihre Hände auf den Tisch gelegt hatten. Das
„war aber auch Alles, und niemals werden wir zu glauben
„vermögen, dass ein Verkehr mit dem Geisterreich zugelassen
sein könne, um Tische in die Höhe zu heben, gleichgültige
, nichtssagende Sätze auf Schiefertafeln zu schreiben
„oder einen flüchtigen Druck auf menschliche Kniee auszuüben
." — Und nun giebt Herr Tschikitin, trotz seiner vorhergehenden
Erklärung, dass er den Spiritismus weder
leugne, noch für Phantasterei oder Betrug halte, die unseren
Lesern genügend bekannten Erklärungen des Taschenspielers
Hermann in Berlin zum Besten! „Dies sind unsere
persönlichen Erfahrungen mit Mr. Stade," schliesst er, „und
wir wiederholen, dass sie uns in hohem Grade enttäuscht
und abgeschreckt haben."

Er sucht also von vornherein im Spiritismus das
Christenthum: — wer aber schrieb denn z. B. zwischen
Stade's Tafeln die vielen frommen biblischen Sprüche? Wie
der Taschenspieler Hermann hat es Mr. Stade sicher nicht
gemacht: — jener nahm vorher künstlich präparirte Schiefertafeln
bei Stade wurden ganz reine, selbst mitgebrachte


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