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160 Payohisohe Studien, X. Jahrg. 4. Heft. (April 1883.)
werth, dass die Untersuchung dieser Erscheinungen geführt
werden sollte von Männern, welche beflissen gewesen sind,
sich mit der Leistungsfähigkeit von Taschenspielern vertraut
zu machen. Aber es kann uns nicht mehr so leichthin
weiss gemacht werden, dass alle von Mr. Crookes, Mr. Wattaee
und Anderen berichteten Wunder leichte Zauberkunststücke
seien, weil wir die unwiderleglichen Zeugnisse von Presti«
digitateuren für das Gegentheü haben. Sie können Taschenspielerkunststücke
sein, aber sie sind jedenfalls solche Kunststücke
, welche Taschenspieler nicht ausfindig zu machen vermögen
.
Aus diesen verschiedenartigen Gründen können wir,
wie ich glaube« behaupten, dass im Grossen und Ganzen
die Dinge gegenwärtig für eine entgegenkommende Aufnahme
der Resultate unserer Untersuchung, sofern wir Erfolg haben,
irgend welche positive Resultate zu erhalten, weit günstiger
liegen, als dies noch vor zwanzig Jahren der Irall war.
Indem ich dieses sage, wünsche ich nicht im Geringsten,
die Beweise zu ignoriren oder zu schwächen, welche in den
letzten Jahren sich aufgehäuft haben, uns zu zeigen, dass
wenigstens ein grosser Theil der ausserge-
wöhnlichen Phänomene, welche von den
Spiritualisten in England oder Amerika
der Einwirkung von Geistern zugeschrieben
werden, wirklich der Taschenspielerei
und dem Betrüge irgend welcher Art seinen
Ursprung verdankt. Ich' hatte dieses im Auge,
als ich behauptete, dass gerade jetzt wichtige Erfahrungen
gewonnen worden seien durch vorhergegangene Untersuchungen
. Dies ist sicher die Bolle der Erfahrung, und
ich glaube, dass kein Spiritualist ihre Wichtigbeit verkennen
wird. Es würde jedoch ein Irrthum sein, anzunehmen, dass
die Erforscher, oder selbst die Gläubigen des Mesmerismus
oder spiritualistischer Phänomene vor zwanzig Jahren nicht
ihre Augen offen gehabt hätten für die bei diesen Phänomenen
durch Betrug gespielte Rolle. Mein Interesse an
diesem Gegenstande datirt zurück beinahe um zwanzig
Jahre, und ich erinnere mich noch sehr wohl, dass, als
ich in die Sache hineinzublicken begann, beinahe jeder gebildete
, jedoch fest überzeugte Spiritualist, dem ich begegnete
, mich vor Betrug warnte und seine Warnung durch
eindringliche Anekdoten verschärfte. Es ist nur eine Frage
welche zur Zeit dieser Rede bereits erschienen und dem Präsidenten
der neuen psychischen Gesellschaft sicher schon bekannt waren. —
Der Uebersetzer Gr. C. Wittig.
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