Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 172
(PDF, 167 MB)
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172 Psychische Studien. X. Jahrg. 4. Heft. (April 1883.)

üben. Dieses that sie sofort, und nach einigen interessanten
hellsehenden Experimenten in die Perne und nach einem
hellsehenden Besuche bei mehreren ihrer Freundinnen wurde
sie passiv und in Folge dessen leicht von demselben Geiste
controlirt, welcher anerkannte, dass die Controle jetzt angenehm
und frei wäre von den unangenehmen Empfindungen,
welche früher so beunruhigend waren.

Dieser Fall und noch manche andere ähnlicher Art,
welche ich erforderlichen Falls im Detail geben könnte,
dürften sicher beweisen, dass der somnambulische
oder statuvolische Zustand die Grundlage
der sogenannten Geister-Gontrole und zu
deren Ausführung in allen Fällen noth-
wendig sei.

In der That können alle Trance-Medien, welche
noch nicht hellsehend sind, dies zu werden gelehrt werden
vermittelst der sog. Controle durch die Geister*) und deren
Mithülfe, indem diese ihr Medium, wenn sie ihre Controle
über dasselbe aufgeben, in demselben Zustande zurückzu-

*) Es giebt gar verschieden sich offenbarende Geister in diesen
traumarfcigen Trance-Zuständen. Aber selbt die enragirtesten Geistergläubigen
werden sicher nicht alle durch ein solches Medium sich
manifestirenden angeblichen Geister für echte Geister des Jenseits
halten. Bis auf Weiteres und bis zur Beibringung v> eit schärferer
Beweise für die Manifestation der letzteren, deren Existenz wir
keineswegs leugnen, halten wir vorerst noch diese angeblichen
Geister meist nur für blosse Vorstellungs- oder Erinnerungsbilder
von solchen, welche in dem die übrigen Fähigkeiten oder
Seelenvermögen eines Mediums zeitweise lähmenden oder bindenden
Trance-Zustande einseitig ausgelöst und zu hervorragender Traum-
thätigkeit, die sich nach bestimmten seelischen Associationsgesetzen
dramatisch abspielt, erweckt werden. In diesem Zustande ist das ge-
sammte Einheitsbewusstsein des Geistes des Mediums mehr oder
weniger unterdrückt oder gelähmt; daher treten gewisse Theiifähig-
keiten mit ihren erregten Vorstellungen in den Vordergrund des Wirklichkeitsgefühls
. Gewisse Geister-Vorstellungen werden übermächtig
und spielen ihre eigene Eolie auf eine so hervorragende Weise, dass
es den Schein erweckt, als sei ein Medium von einem wirklichen Geiste
besessen. Wir verweisen einfach zurück auf den hierin sehr lehrreichen
Miss Vennum-F&ll (August- bis December-Heft 1881 der
„Psych. Stud."), sowie auf Pfarrer Blumhardl's Krankheitsgeschichte
der G. ß. In Höflingen (Mai- bis November-Heft 1882 der „Psych.
Stud.'^. Selbstverständlich kann man dergleichen Fälle fixer Wahnideen
in diesen Zuständen nicht besser curireu, als durch momentanes
Eingehen auf dieselben, um so den verirrten oder theilweise befangenen
Geist am Faden der eigenen Vorstellungen durch ihm beigebrachte
richtigere Motive wieder aus seinem paralytischen Zustande herauszuleiten
. Wo dies nicht mehr gelingt, da ist und bleibt der Mensch
leider dem Wahnsinn verfallen. Deshalb ist der selbsteigene Ver-
nunftwille beständig zu üben und zu stählen, wie Dr. Fahnestock so
nachdrücklich hervorhebt. — DerUebersetzer.


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