Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 213
(PDF, 167 MB)
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Cox: Die Theorie und die Thatsachen der psychischen Kraft. 213

befriedigenden Resultate zu kommen. Ueber diese Punkte
walteten sebr weite Meinungsverschiedenheiten, indem Einige
sie Geistwesen zuschrieben, Andere, und besonders die
wissenschaftlichen Beobachter, mit meiner eigenen Ueber-
zeugung übereinstimmten, dass es eine rein physikalische
Kraft sei, welche in einer bis jetzt noch unerforschten
"Weise aus der Nerven-Organisation hervorgeht, — wahrscheinlich
die Nerven-Atmosphäre, welche, wie Dr.
Richardson behauptet, uns Alle einhüllt, — bei sogenannten
Psychikern bis zu einer ungewöhnlichen Entfernung von
den äussersten Nervenenden sich erstreckt und von derselben
Intelligenz gelenkt wird, welche die Thätig-
keit der Nerven selbst beherrscht; die bewegende Kraft
derselben ist häufig jene unbewusste Thätigkeit des Gehirns,
welche Dr. Carpenter mit so viel Geschicklichkeit und Erfolg
erforscht hat, der er den Namen „unbewusste Gehirnerregung
" (Unconscious Oerebration) gegeben hat und um
deren Behauptung willen er von seinen wissenschaftlichen
Collegen so unbarmherziger Weise der Leichtgläubigkeit
beschuldigt worden ist.

Aber es dürfte nur gerecht sein, die Behauptungen
jeder Seite unter Denen, welche die Existenz der Kraft
zwar anerkennen, aber in ihren Meinungen hinsichtlich ihres
Ursprungs von einander abweichen, ehrlich zu constatiren.

Die zahlreichste, wiewohl nicht gerade wissenschaftlichste
, Abtheilung setzt sich aus Denen zusammen, welche,
ausser Stande, die Erscheinungen sofort zu erklären, die
stets Beifall findende Praxis angenommen haben, ein
wissenschaftliches Problem durch den
leichten Prozess zu lösen, dass sie es der
bequemenßegiondesTJebernatür-lichen zuschreiben
. Wie es immer war, so ist es auch jetzt.
Jede unserer Naturkräfte ist ihrer Zeit abwechselnd Engeln
oder Dämonen zugeschrieben worden, ehe die Wissenschaft
sich herabliess, ihre Thatsachen anzuerkennen und diesen
einen Platz in ihrem eigenen Gebiete anzuweisen. Sobald
eine Thatsache als solche ergriffen und aller der Hüllen
entkleidet ist, welche die Phantasie um selbige geworfen hat,
untersucht, ausgemessen und, wie alle Thatsachen, mit der
natürlichen Ordnung der Dinge übereinstimmend erfunden
ist, hat diese Thatsache sofort aufgehört, ein Gegenstand
des Aberglaubens zu sein.

So wird es mit der Psych ischenKraft sein. Wenn
sie von der Wissenschaft als eine Naturkraft anerkannt
werden sollte, so wird sie schleunigst aufhören, selbst ein
Aberglaube oder die Mutter eines solchen zu sein. Alle


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