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Wittig: Ist Mr. Cox vor seinem Tode wirkl. bekehrt worden? 217
Seine englischen Landsleute werden nach dem nunmehrigen
Erscheinen der „Bekenntnisse eines Mediums", in denen
seiner unter allerdings verändertem Namen ebenfalls mehrfach
gedacht ist, bereits genauer wissen, wie viel dieses sein
Zeugniss noch Werth hat. Seine angeblichen Mitzeugen
haben seine Behauptung unseres Wissens nirgends aus*
drücklich mit bestätigt. Schweigen gilt bekanntlich nicht
immer für völlige Uebereinstimmung. Wäre aber Mr.
Cox wirklich diesesGlaubens geworden und
auch nur einen Tag gewesen, er würde ihn
nach seinem Character auch sicher selbst
sofort mit einer eigenen Erklärung seiner
Gründe dafür öffentlich bekannt haben!
Welchen Glauben nun meinen mir? Etwa den an die
Existenz geistiger Wesen überhaupt in ihrem Jenseits?
Diesen Glauben trug Mr. Cox, gleich uns, von vorn herein
schon immer in seinem Herzen und Gemüthe, wie viele
Stellen seiner zahlreichen Artikel und Schriften bezeugen.
Ein solcher prinzipieller und echt religiöser Glaube,
welcher aus tiefster Ueberzeugung und innerster Denknoth-
wendigkeit quillt und uns gleichsam schon ä priori angeboren
ist, ist durchaus nicht zu verwechseln mit einem nur
gelegentlichen Meinen, welches aus gewissen recht zufälligen
mediumistischen Erscheinungen erst gefolgert, oder
auf dieselben künstlich traducirt, d, h. übergetragen wird.
Wir bleiben dabei, Mr. Cox war nicht vollkommen überzeugt
, dass die mediumistischen Leistungen eines Eglinton
ihn mit der jenseitigen Geist erweit, speziell mit dem Geiste
seiner verstorbenen geliebten Tochter Florence, in direkte
Verbindung gesetzt hätten. Und sollte er wirklich ähnliche
Worte geäussert haben, wie Mr. Eglinton sie berichtet, so
sind dieselben sicher weit mehr bedingungsweise gefallen,
als sie dort zu Gunsten eines angeblich erschienenen Geistes
von Eglinton dargestellt erscheinen. Wir haben noch weitere
gewichtige Gründe für diese Annahme. — —
Auf die übrigen so höchst bruderliebenden Insinuationen
des doch gewiss an auf Erden reinkarnirte Bussgeister
glaubenden Herrn Cavi-ezel, den wir abermals, wie bereits
in No. 15. des „Sprechsaals" v. 13. Jan. er., als ein ebenso
reinkarnirter und über ihn gesetzter Züchtigungsgeist an
seine bessere und bessernde Namens-Etymologie: „Cave h
z elo" d. h. „Hüte dichvorZelotismu sP zu seinem
Heile auch in diesem Journale so lange werden erinnern
müssen, als er in seine alte spiritische Adamsnatur zurückverfällt
, wollen wir nur ganz kurz bemerken, dass Herrn
Dr. Bloede's Ansichten, trotz ihrer Aufnahme in den „Psych,
Psychische Studien. Mai 1883. 15
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