Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 240
(PDF, 167 MB)
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240 Psychische Studien. X. Jahrg. 5. Heft, (Mai 1883.)

lisation durchaus unwürdig ist. Mit wahrhaft lächerlichem
Entsetzen wird eine Klasse von Wesen betrachtet, deren
Betragen über jeden Tadel erhaben ist; die nie ein Verbrechen
begangen oder selbstsüchtige Zwecke verfolgt haben;
die bei ihren immerhin nur seltenen und meist höchst dis-
creten Erscheinungen lediglich dem Drange der Notwendigkeit
oder dem Verlangen, gewisse bestimmte Zwecke zu erreichen
, folgen. — Was thut Dir der Geist Schlimmes, der
in einem säubern Leichentuche — der Arme hat ja nichts
anders anzuziehen — händeringend vor Deinem Bette steht?
Und doch kriechst Du bei seinem Erscheinen kläglich zusammen
, ziehst Dir die Decke über den Kopf und verharrst
in dieser jämmerlichen Lage auf die Gefahr des Erstickens
hin bis zum dämmernden Morgen! Es giebt allerdings Geister,
die Ketten schleppen, andere, die die Glocke ziehen und
rumoren; das zeugt indess einfach von schlechter Lebensart
, keineswegs von Schlechtigkeit und Bosheit- Ist man
doch nicht vor einem Menschen bange, der nicht weiss, was
die Etikette verlangt: warum denn vor einem Geiste?
U. s. w."--

Ein junger Jurist besucht nun seinen kürzlich verheirateten
Freund in seinem neu gemietheten Land-Hause,
in dem es Nachts spuken soll. Er schildert sein Einschlafen
und das Nahen und Berühren eines Gespenstes.
Und mitten in der dramatisch spannenden Erzählung zweier
wiedergekehrten längst Verstorbenen, welche ihm ihre Lebensgeschichte
und die einer unglücklichen Liebe berichten, finden
wir folgende Erklärung eines dabei sich ereignenden wundersamen
Vorkommnisses der Auffindung alter Liebesbriefe in
einem verborgenen Wandschranke: — „Den Geistern ist
eine Kraft verliehen, die wir Sterblichen gewöhnlich weder
besitzen, noch verstehen. Dieselbe zeigt sich manchmal in
dem Bewegen von Stühlen, manchmal im Rücken schwerer
Tische, manchmal im Oeffnen und Schliessen von Thüren;
es ist dieselbe wunderbare Kraft, vermöge welcher gemeine
Geister Ketten schleppen. Verstehen kann man sie ebensowenig
wie die Elektrizität; welche Kraft könnte man
überhaupt verstehen? Und sie ist wie alle natürliche Kraft
begrenzt."--

Und der Schluss des Ganzen, er ist von köstlicher
Feinheit: — „Jetzt aber hörte ich etwas, — eine schwache,
zitternde Musik, — und eine Frauenstimme dazu: —

„Wunderbare Schatten kosen
Um des Schläfers Haupt und Sinn,
Wenn in's Reich der Körperlosen
Nächtlich ihn die Träume zieh'n.


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