Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 311
(PDF, 167 MB)
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Cox: Die Theorie und die Thatsachen der psychischen Kraft. 311

Psychikers selbst ist. Die Gründe für einen solchen
Schluss werden wir nunmehr auseinandersetzen, und hoffentlich
werden dieselben von unparteiischen Bcurtheilern für
überzeugend erachtet werden. Alle zur Hervorbringung
und Ausübung dieser Kraft erforderlichen Bedingungen
stimmen überein mit ihrem Ursprung i n dem Psychiker und
und mit ihrer Lenkung durch ihn selbst, widersprechen
aber jeder denkbaren Einwirkung von Geistern Abgeschiedener
.

In Betreff der Art und Weise, in welcher diese Kraft
gelenkt werden kann, muss ich mich zu l)r. Carpenter
zurückwenden; in Hinsicht auf ihre mögliche Quelle
habe ich mich auf die Autorität des Dr. Richardson berufen
. Alles dieses muss man jedoch noch für blosse Vermuthungen
'halten, denn in Wahrheit ist noch nichts Bestimmtes
über die Thatsache hinaus, dass eine solche
Kraft existirt, bekannt. Wie sie erzeugt wird, wie sie
wirkt, wie sie gelenkt wird, das Alles sind Gegenstände für
eine vorzunehmende Untersuchung durch Experiment und
Schlussfolgerung. Wir können bis jetzt nur behaupten, dass
diese Kraft existirt.

Eine mögliche Erklärung kann man in Dr. Carpenter's
Theorie von der „unbewussten Gehirnerregung" (Uncon-
scious Cerebration), oder, mit weniger gelehrten Worten, in
der Fähigkeit des Gehirns finden, unter gewissen Umständen
nicht nur ohne den Willen, sondern auch ohne das Be-
wusstsein des Individuums wirksam zu sein. Ein wohlbekannter
Fall tritt uns entgegen in einer betäubten Person.
Sie wird gelien, reden, heimkehren, sich entkleiden, zu Bett
gehen, obgleich das Bewusstsein vernichtet ist, und wenn
sie wieder zur Besinnung gelangt, wie man es nennt, so
hat sie keine Erinnerung von Etwas, nicht einmal von der
Zeit, von dem Augenblicke an, wo sie den Schlag erhielt,
bis zu dem Momente des wiedererwachenden Bewusstseins.
Ein anderer Fall zeigt sich uns häufig im natürlichen wie
künstlichen Somnambulismus (Schlafwandeln), in welchen
beiden Zuständen das Gehirn vollkommen und oft kraftiger
thätig ist als im Normal-Zustande, obgleich das Bewusstsein
aufgehoben ist. Zahlreiche Fälle sind von Dr. Carpenter
gesammelt worden, welcher diesem seltsamen Zustande (mit
Recht, wie ich glaube,) die meisten Phänomene des Mes-
merismus, der Electro-Biologie und anderer bibher geheimnissvoller
Geisteszustände zuschreibt, welche die Männer
der Wissenschaft, weil sie nicht im Stande waren, dieselben
sofort zu erklären, durch den leichten Prozess des Leugnens
oder Ignorirens derselben beseitigten, und welche Gedanken-


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