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348 Psychische Studien. X. Jahrg. 8. Heft. (August 1883.)
welcher Pfeil zuweilen aufwärts, zuweilen abwärts, zuweilen
horizontal gerichtet war, und nach einer kurzen Zeit rief
Mr. Smith, welcher sich im nächsten Zimmer befand, laut
seinen Eindruck aus, den er von der Richtung des Pfeiles
erhalten hatte: 43 solcher Experimente wurden angestellt;
bei 24 derselben wurde der Pfeil senkrecht gehalten, und
von diesen gab Mr. Smith 19 recht und 5 falsch an; 19 mal
wurde der Pfeil horizontal gehalten, und von diesen gab
Mr. Smith 7 recht und 12 falsch an. Aber von diesen 12
waren 8 Umkehrungen der rechten Seite in die linke, wie
stattgefunden haben würde, wenn der Pfeil durch Reflex in
einem Spiegel gesehen worden wäre. Es scheint daher
Grund für den Schluss, dass solche Umkehrungen vorkommen;
aber dieser Punkt kann noch nicht als festgestellt betrachtet
werden. Es schien, dass Mr. Smith den Pfeil weiss auf
schwarzem Grunde sah; und in dem einen Falle wurde ein
weisser Pfeil auf purpurrothem Grunde als grüner Pfeil gesehen
.
Mr. If. Smith erwähnte in der Discussion über diesen
Gegenstand, dass er ähnliche Experimente mit einem Freunde
angestellt hätte. In diesem Falle waren die Vorstellungen,
die er zu übertragen suchte, einfache Zahlen; nachdem sein
Freund dieselben als schwarze Figuren auf weissem Grunde
erblickt, sah er sie selbst weiss auf schwarzem Grunde, so
dass wenigstens Grund vorhanden zu sein scheint für die
Annahme, dass diese sich ergänzenden Sinneswahrnehmungen
Theile der Erscheinung sind. Er erwähnte auch, dass er
die Planchette (den sog. Psychographen oder früheren
Seelenschreiber in Storchschnabelgestalt) als eine Methode
angewendet habe, die übertragenen Eindrücke zu verzeichnen
; er habe sie als die feinste bekannte Maschine gewählt,
um ganz schwache Bewegungen oder Muskelerregungen
wiederzugeben. Bei einer Gelegenheit wollte er, dass ein
besonderer Zuname von beinern Freunde, welcher in einiger
Entfernung an der Planchette sass, geschrieben werden
; sollte; der geschriebene Name war jedoch ein ganz anderer,
und man ermittelte, dass dieser Name in dem Augenblicke
sehr stark dem Geiste einer anwesenden Dame vorgeschwebt
hatte. Es will daher scheinen, als ob ihr sehr lebhafter
Eindruck des Namens eine mächtigere Wirkung ausgeübt
s hätte als Mr. SmithJs Wille.
Mr. Edmund Gurney macht einige Bemerkungen über
die Möglichkeit, dass Mr. Blackburn und Mr. Smith in geheimer
Verbindung mit einander gestanden hätten durch
irgend einen Signal-Codex. Da keinerlei Berührung stattfand
, alle Unterhaltung verhindert war und Mr. Smitlis
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