http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1883/0371
Cox: Die Theorie und die Thatsachen der psychischen Kraft. 363
gefühlt, insofern auch eine taube Person die Schläge gewöhnlich
ebenso leicht entdecken kann, wie die mit hörenden
Ohren Begabten. Die Bewegungen wachsen auch an Stärke,
je nachdem die Kraft sich ansammelt. Sie beginnen mit
einem schwachen Erzittern des festen Körpers, welcher mit
der Kraft geladen ist. Dann erfolgt gewöhnlich ein heftiges
Erschüttern des Gegenstandes. Hierauf kommen Klopflaute,
bald von dieser Seite, bald von jener. Diese Handlungen
der Kraft verrathen sicher nur die Wirkungen einer rein
weltlichen Kraft. Dieser Prozess ähnelt genau demjenigen,
welcher zur Gewinnung von elektrischer Kraft nöthig ist,
die zuvor angehäuft werden muss, bevor sie kraftvoll oder
selbst sinnlich wahrnehmbar für uns wird. So ist es mit
der psychischen Kraft. Zuerst wartet man auf sie eine unbestimmte
Zeit, alsdann erfolgt ein langsames, aber stetiges
Wachsthum der Kraft; hierauf erschöpft sie sich allmälig
und nach einer Weile verschwindet sie ganz.
XVII. Alles, was das Gemüth des Psychikers, oder die
Gedanken der anwesenden Personen stark zerstreut, vermindert
stets die Kraft.
XVIII. Die Anwesenheit von Skeptikern ist kein
Hinderniss für die Entwicklung der Kraft. Sonst zerstört
jedoch positive Gegnerschaft durch Verstörung des Ge-
müthes des Psychikers und vielleicht auch der Uebrigen
voraussichtlich jene harmonische Wirksamkeit des Gehirns,
welche für die Entwickelung der psychischen Kraft durchaus
wesentlich ist.
Bemerkung. — Alle obigen Zustände stimmen ganz
und gar nicht mit der spirituellen Theorie überein, wohl
aber mit der physikalischen Theorie vom Ursprünge dieser
Kraft.
XIX. So viel ich in meinen Experimenten und aus
den berichteten Erfahrungen Anderer herausgefunden habe,
scheint es, dass die Intelligenz der Oommunikationen ihren
Maaszstab hat an der Intelligenz des Psychikers. Nichts
wird durch die Oommunikationen mitgetheilt, was nicht schon
im Gemüthe des Psychikers oder irgend einer der anwesenden
Personen liegt. Es mag nicht mehr in ihrer
Rückerinnerung sein, aber der betreffende Eindruck ist
doch zu irgend einer vergangenen Zeit auf den Geist geschehen
.
XX. Es liegt nichts im Oharacter oder Wesen der
Communicationen, was auf eine höhere Intelligenz, als unsere
eigene ist, oder auf ein grösseres Wissen hindeutete» Dieselben
sind oft unnütz und zwecklos. Sie enthalten selten absoluten
Unsinn; aber ebenso selten verrathen sie etwas über
24*
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1883/0371