Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 368
(PDF, 167 MB)
Bibliographische Information
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368 Psychische Studien. X. Jahrg. 8. Heft. (August 1883.)

I. Die Kraft oder der Einfluss kommt in Wellen,
welche sicli in rascher Bewegung befinden. Sie sind gewöhnlich
synchronisch (gleichzeitig), aber von ungleicher
Grösse und Stärke, Sie sind mehr oder weniger zitternd
für den Sinn ihrer Wahrnehmung. Die durch sie bewegten
Dinge, mögen diese sein, welche sie wollen, zittern mit
seltenen Ausnahmen unaufhörlich und unterscheiden sich
in diesem Punkte in sehr kennzeichnender Weise von der
Entwicklung der Muskelkraft, welche entweder durch plötzliche
Zusammenfassung in Gestalt eines Stosses oder Schlages,
oder durch einen stetigen Druck ausgeübt wird. Diese Verschiedenheit
im Charakter der psychischen Kraft unterscheidet
sie sofort von der Muskelkraft und ist an sich
selbst schon ein genügender Beweis, dass die Phänomene
nicht das Resultat, sei es einer beabsichtigten, oder unbe-
wussten Muskeleinwirkung sind.

II. Noch in einer andern Besonderheit wirkt die
psychische Kraft auf die ihr unterworfenen Körper auf eine
der Muskelkraft ganz unähnliche Weise. Sie ist weder ein
Schlagen, noch ein Stossen, noch ein Drücken. Wenn der
Gegenstand des Experiments z. B. ein Tisch ist, so sind
die Klopflaute nicht auf der Oberfläche, als ob etwas auf
die Aussenseite des Holzes schlüge, sondern als ob sie im
faserigen Mittelpunkte der Holzplatte erzeugt würden. Die
Vibration oder Erschütterung ist für das Tastgefübl handgreiflicher
, als wenn ein Schlag von gleicher Lautheit auf
die Oberfläche geschähe. Der Ton unterscheidet sich sehr
von dem durch einen Finger, oder durch ein hölzernes oder
metallenes Instrument hervorgebrachten, sodass nur eine
ganz kurze Erfahrung genügt, das Ohr sofort in den Stand
zu setzen, den Unterschied zwischen absichtlich oder za-
fällig erzeugten künstlichen Klopflauten und dem wahren
Klopflaute der psychischen Kraft zu entdecken.

So ist es auch bei den Bewegungen fester Körper,
welche von der psychischen Kraft verursacht werden, Sie
haben einen ganz besonderen Character. Ausser dem seltsamen
Erzittern oder Schaudern, welches diese Bewegungen
begleitet, seheinen sie veranlasst zu sein durch eine sich
weit von der Muskelthätigkeit unterscheidende Kraft. Ein
Arm z. B. wendet seine Kraft nur aul einen Theil des
Gegenstandes an und vermag durch keinerlei Erfindung
diese Kraft gleichmässig auf den ganzen Körper zu erstrecken
. Nehmen wir das wohlbekannte Beispiel mit dem
Tische. Die Muskelkraft eines Armes kann den Tisch auf
der Seite, an welcher sie angewendet wird, emporheben oder
niederdrücken; durch Anwendung der Muskeln auf den Tisch


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