Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 388
(PDF, 167 MB)
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388 Psychische Studien. X. Jahrg. 8. Heft. (August 1883.)

psychologischen Interesse besitzt,) bereits in einem Briefe
vom 28. April d. J. an meinen Freund Dr. Robert Friese in
Breslau ausgesprochen, der durch besonders günstige Umstände
Gelegenheit gehabt hat, zahlreiche Beobachtungen
über solche intellectuelle Mittheilungen bei einem hervorragenden
englischen Medium zu sammeln, mit welchem er
über drei Monate in seinem eigenen Hause Untersuchungen
angestellt hat.*) Meine Worte in dem erwähnten Briefe
über den wissenschaftlichen Werth solcher Mittheilungen
waren folgende: —

„Die Wissenschaft kann mit dem Inhalte intellektueller
Offenbarungen nichts anfangen, sondern sie muss
„an dem Leitfaden beobachteter Th a t s a chen und der
„dieselben logisch und mathematisch verbindenden Schlüsse
„ihr Gebäude weiter fortführen. Verlassen wir diesen Weg,
„so verfallen wir unfehlbar in das theologische und philosophische
Gezänk der Gelehrten über den Inhalt und
„Ursprung historisch übermittelter Behauptungen. Wir würben
abermals dieselbe Entzweiung zwischen den verschiedenen
Anhängern individueller Offenbarungen erleben, wie
„sie uns die Geschichte in blutgetränkten Zügen in den
„Religionskämpfen vergangener Zeiten überliefert hat." —

„Die Veranlassung zu dem Briefe, in welchem meine
obigen Worte vorkommen, war eine zum Theil komische,
anderseits aber für die vorliegende Frage so lehrreiche,
dass ich es mir nicht versagen kann, dieselbe kurz mitzu-
theilen.

„Mein Freund hatte sich mit einem andern, mir gleichfalls
befreundeten, Herrn in Correspondenz gesetzt, der auf
dem Gebiete spiritistischer Erfahrungen Herrn Dr. Friese
jedenfalls überlegen war. Da sich bei jenem Herrn durch
ein Schreibmedium nach den Mittheilungen eines andern
Geistes auch Goethe manifestirte, so wünschte Dr. Friese zur
Mittheilung für sein Buch einige schöne und charakteristische
Worte von Goethe — natürlich solche, die nicht schon in
seinen Werken standen und daher nicht beweiskräftig für
die Identität gewesen wären. Mit grösster Bereitwilligkeit
wurde dieser Bitte auch von Seiten des andern Herrn entsprochen
, eine Sitzung arrangirt und das Medium von dem
Wunsche Dr. Frieses in Kenntniss gesetzt. Statt der erwarteten
schönen Worte fängt aber Excellenz Goethe zum
Entsetzen aller Anwesenden an, über Hrn. Dr. Friese solche
Grobheiten zu reden, ihm Vorwürfe über Characterfehler

*) Vgl. „Stimmen aus dorn Reich der Geister." Veröffentlicht von
Dr. Robert Fliese. Leipzig 1879 (0. Mutze).


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