Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 412
(PDF, 167 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1883/0420
4-12 Psychische Studien. X. Jahrg. 9. Heft. (September 1888.)

den 14. April 1806 geboren, wurde im Alter von 11 %
Jahren dem Herrn Prof. Kieser zur Behandlung übergeben.
Seine Eltern und vier Geschwister waren sämmtlich gesund,
ausser der Mutter, welche in den letzten Jahren oft an
Kopfgicht leidet. Der Knabe Anton Arst war 26 Wochen
alt, als die Eltern bei der dreitägigen Plünderung und dem
Brande von Jena während der Schlacht am 14. Oktbr. 1806
ihr Haus und alles Ihrige verloren: — „Durch die Feuersbrunst
eines Obdaches beraubt und gleich den übrigen Einwohnern
Jena's mehrere Tage hindurch Hunger leidend,
irrte die Mutter, das säugende Kind an der Brust, in der
verheerten Stadt umher. Das Kind blieb zwar die erste
Zeit hindurch leidlich gesund, doch siüd diesem Umstände,
dass das Kind an der hungerleidenden, durch die Schrecknisse
des Krieges geängsteten und im Kummer fast vergehenden
Mutter gestillt wurde, sowie einem heftigen
Schrecken der Mutter kurz vor der Geburt unseres Kranken
über eine an heftiger Epilepsie leidende und an einem Anfalle
derselben gestorbene Magd, die nachfolgenden Krämpfe
wohl mit Recht zuzuschreiben." (3. Bd. 2. Heft, S. 52.)

Diese Krämpfe erschienen, nach der vielleicht nicht genauen
Angabe der Mutter, zuerst im zweiten Lebensjahre,
unter der Form von Kinderkrämpfen, blieben hierauf einige
Jahre aus, und der Knabe war bis in sein siebentes Jahr
ziemlich gesund. „Als er jetzt im Sommer 1812 sich im
Flusse gebadet hatte, zeigten sich heftige Schmerzen an
beiden Seiten in der regio hypochondriaca, welche periodisch
wiederkehrten, dem Kranken den Athem benahmen und mit
Harnverhaltung verbunden waren, sich jedoch nach dem
Gebrauch warmer Bäder und krampfstillender Mittel bald
verloren."

„Im Jahre 1813, als der Knabe in den Bach gefallen
war, traten wieder krampfigte Zufälle ein, die, den epileptischen
Anfällen ähnlich, einige Wochen lang fast alle Tage
wiederkehrten, dann aber ausblieben."

„Seit Anfang August 1817, nachdem der Knabe gegen
Gewohnheit wieder im Flusse gebadet hatte, sind die Krampfanfälle
von Neuem zurückgekehrt und zeigen sich, alle Tage
oft 2—3 mal eintretend, unter der mannigfachsten Gestalt
einer bald nur partiellen, bald vollkommenen Epilepsie."
(S. 53.) Diese bestanden: in Zuckungen einzelner Glieder
etc., mit Bewusstsein; theils in Sprachlosigkeit mit scheinbarem
Bewusstsein, wo er, von andern Krämpfen frei, mit
andern Kindern spielen kann; in Form von klonischen
Krämpfen fast aller Muskeln, wobei die Augen geschlossen
oder krampfigt verdreht sind, die Glieder in den heftigsten


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