Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 415
(PDF, 167 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Strigel: Erklärungsversuche über Geistermanifestationen etc. 415

Striche während des Anfalls und später waren ohne Erfolg.
„Am selbigen Tage, den 18. September 1817 Nachmittags
2 Uhr, wurde der Knabe zum erstenmale an das oben genau
beschriebene, unmagnetisirte Baquet gebracht."

Es wurde nun auf das Bestimmteste festgestellt, dass
der eintretende Schlaf am Baquet nicht von Ermüdung oder
Langeweile herrührte, sondern wirklich der Einwirkung des
Baquets zuzuschreiben war; doch wirkte später auch die
Befestigung der Schnur an einem eisernen Ofen etc. Die
Behandlung führte aber bald die Anfälle in mildere Formen
zurück. Aus dem Vorgehenden ist indessen ersichtlich, dass
die wüthenden Krämpfe, welche den Körper des Kranken
schnellen, wälzen, krümmen u. s. w., keiner Dämonen bedürfen
, wie die Mystiker nur gar zu schnell schliessen,
(z. B. bei der Baader sehen Somnambule in München, nach
v. Mayens „Blätter für höhere Wahrheit" I. Bd. S. 290,)
sondern Krankheitssymptome sein können. Die Steifheit der
Glieder beweist aber, wie verschiedene Ursachen ähnliche
Polgen erzeugen; man erinnere sich der Erfolge bei Herrn
Hansen, der versuche in Breslau; wie aber trotz all diesem
über die eigentlichen Hergänge nicht viel Licht verbreitet
wird; ein Jeder erklärt die Sache anders, was am sichersten
darthut, wie wenig man eigentlich weiss. Von jenen Oberflächlichen
, welche, wie in Wien, die Experimente Hanseris
als „Schwindel" abfertigten, lohnt es sich gar nicht zu reden.

Prof Kieser berichtet nun S. 63 u. folg., wie der Knabe
am Batpaet theils in epileptische, theils in veitstanzähnliche
Zustände verfiel, welche zu Hause und am Baquet zum
Somnambulismus sich steigerten. In der Katalepsis behielten,
nach S. 70, Hände und Füsse vollkommen die Lage, in
welche man sie brachte. Der Kranke konnte am Baquet \
mit den Fingern, der Nasenspitze, den Fusszehen, der innern j
Seite der Unterlippe, der Achsel, dem Ellenbogen sehen, \
er schrieb und unterschied Farben mit verbundenen Augen; j
wenn er die Finger zum Fenster hinaus hielt, sah er, was
auf der Strasse vorging; kalte Luft, an die Finger wehend,
machte das Sehen undeutlicher; er nannte dieses Sehen aber
nicht eigentliches Sehen, sondern er wisse eben, dass es so
sei; das sei ja das Neue. Aehnlich äusserten sich auch
andere Somnambulen. Er las auch mit der Magengrube. /
(S. 131.) Er wusste nicht das Mindeste vom Ausziehen
eines Zahnes (S. 110) und hatte zuweilen keine, zu andern
Zeiten wieder mehr Erinnerung aus dem magnetischen
Schlafe. Auch Licht, wie coneave und convexe Gläser,
waren, entgegen anderen Somnambulen, auf sein Sehen von
entsprechendem Einfluss (S. 148). Es war, sagt Prof. K,


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