Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 419
(PDF, 167 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Ein zweites sächsisches Test-Medium. 419

erscheinen kann, trotz aller genauen Messung, so weit
unsere optischen Messinstrumente reichen. Prof. Thomson
in Bristol hat das Kapitel dieser optischen Täuschungen
neuerdings noch um eine Zeichnung von 6 rings um ein
inneres gezahntes Mühlrädchen kreisförmig geordneten und
mit je 6 concentrischen Linien versehenen Kreisscheiben vermehrt
. Nimmt man das Blatt in die Hand und giebt ihm
eine kurze, rasche, horizontal drehende Bewegung, so scheinen
sich die concentrischen Kreise alle nach der bewegten
Richtung hin zu drehen, das innere Zahnrad aber die entgegengesetzte
Rotation auszuführen. Die Täuschung eines
sich so entgegengesetzt bewegenden Rädchens ist geradezu
frappant.

Jetzt werden unsere Leser, welche dem vorher Entwickelten
aufmerksam gefolgt sind, vielleicht schon auf etwas
anschaulichere Weise als bisher begreifen, weshalb Professor
Zöllner und seine berühmten Vorgänger Riemann, Gauss und
Kant auf die Idee der Nothwendigkeit einer
vierten und n.ten Dimension gekommen sind. In der
Euklidischen Geometrie sind die 3 aufeinander stehenden
Senkrechten in ihrem gedachten abstracten Räume an sich
richtig; — aber in der absoluten Geometrie der Wirklichkeit
brauchen die drei sich schneidenden Senkrechten nichts
weniger als Senkrechte, sondern die einander naheliegendsten
Schenkel der spitzesten Winkel um den absoluten Wirklichkeitspunkt
umher zu sein. Und deshalb ist durch ihren
gemeinsamen Schnittpunkt nicht blos eine solche 4. Senkrechte
, sondern sind n solche scheinbare Senkrechte möglich
, weil ja die Wirklichkeit in ihrer inneren und
auch äusseren Unendlichkeit dem absoluten Räume nach er-
fahrungsmässig nicht zu erschöpfen ist. Wenn ein wirklicher
Fixsternpunkt auch für unsere abstracte Euklidische Winkelmessung
als der genaue spitzwinkelige (scheinbar rechtwinkelige
) Schnittpunkt zweier Erdhorizontschenkel erscheint,
so ist er in Wirklichkeit doch kein Schnittpunkt, sondern
vielmehr eine unserm verhältnissmässig kleinen Horizont
gegenüber fast unermessliche Raumgrösse, welche unseren
spitzen oder scheinbar 90° erreichenden Schnittpunkt-Winkel
zu ihm hin geradeso wie bei der Sonne in eine ungeheure
Winkelöffnung oder Winkelbasis verwandelt, während wir
uns hingegen, die wir uns doch von vornherein in der Mitte
der Basis glaubten, mitten im stumpfen Scheitelwinkelschlusse
unserer gezogenen Horizontalschenkel befinden.

Dass es wirklich eine vierte Dimension geben muss,
welche von den drei Dimensionen unseres gedachten oder
abstracten Raumes entschieden abweicht, lässt sich unseres

« j/r


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