http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1883/0459
Die Gesellschaft für psychische Forschung in London. 451
genugsam mit einer Welt voll Märchen vertraut und geistig
durchtränkt. Die Erscheinung selbst trägt keinen anderen
Beweis an sich, als dass sie auf eine in Gedanken gestellte
Frage unmittelbar nach einer plötzlichen Umdrehung erfolgt
. Ob diese beiden Momente in einem wirklichen causalen
Zusammenhange stehen, bleibt noch durch weitere entsprechende
Erfahrungen zu erhärten. Dadurch, dass der
Vater der Tochter eine den Vorgang erklärende Mittheilung
macht, wird diese in ihrer Beobachtung sympathetisch (und
nicht kritisch) in seinen Gedankengang hinübergeleitet und
sieht alsdann durch sogenannte sympathetische Ansteckung
dasselbe. In hypnotischen oder statuvolischen Zuständen
haben wir dergleichen gemeinsame Beobachtungsfälle in
Menge. Es gilt also, zu ermitteln, ob Beide wirklich mit
ganz nüchternen, unerregten Sinnen beobachtet haben.
Wir versehen uns der vollen "Wahrheitsliebe des um
seiner ersten Artikel willen von uns hoch geschätzten Herrn
Verfassers, dass derselbe ruhig und gewissenhaft seine
ersten Angaben modificiren wird, selbst wenn sie alsdann
weniger wundervoll erscheinen sollten. Sollten sich aber
diese und ähnliche Erscheinungen in seiner und anderer
competenter Zeugen Gegenwart mit gleicher Evidenz wiederholt
haben, so würden wir und unsere Leser ihm nur in
hohem Grade zu Dank verpflichtet sein für weitere exacte
Berichte über seine, gleichviel ob durch Geister oder andere
Kräfte erklärlichen, Wundererlebnisse. Gr. C Wittig.
Die Gesellschaft für psychische Forschung in London.
Deutsch von Gr. C. Wittig.
IV.
(Fortsetzung von Seite 403.)
Fortsetzung der Tagesordnung, — Prof. Barrett's Bericht Aber Gedankenlesen
.
I. Wenn die Hände in Berührung oder auch
nur durch einen angespannten Faden mit dem Subjekte des
Experiments in Verknüpfung sind, ist es fast unmöglich,
dem Rathenden schwache Zeichengebungen zu verbergen,
welche bei einem sensitiven Subject als ein Gefühl der
Richtigkeit oder Falschheit gedeutet werden, das sie schüess-
Verhältnisse eines Generalstabes zu seiner Armee, welche nur
durch dessen methodische Einsicht und Erkenntniss richtig geleitet
wird, nicht aber durch bloss zufällige Experimente oder gelegentliche
Uebungsversuche. (Vgl. unsere letzte Note zu Cox XIV.)
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1883/0459