http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1883/0461
Die Gesellschaft für psychische Forschung in London. 453
Englands, welche eine sorgfältigere Untersuchung zu verdienen
scheinen;) aber obgleich sie überraschend waren,
hatten sie doch an und für sich nicht genügenden Werth,
um eine Erklärung durch eine neue Hypothese zu verbürgen.
Wir gehen deshalb zur zweiten Gruppe dieser Fälle über.
II. Wo Thätigkeiten verrichtet werden
ohne Berührung mit der wollenden Person.
Hierbei findet unwillkürliche Leitung durch die Augen
der übrigen Gesellschaft statt, oder es werden andere Ausdeutungen
von einem fast unwahrnehmbaren Character
schnell und wahrscheinlich unbewusst von dem Eathenden
gedeutet, und sie leiten ihn nach und nach dahin zu thun,
was eben gewollt wird. Wir könnten diesen Typus von
Fällen reichlich mit Beispielen belegen aus der Masse von
Correspondenzen, welche wir erhalten haben, und aus den
Erfahrungen, von denen wir selbst Augenzeugen gewesen
sind. Einige Fälle werden ebenfalls im Anhang berichtet.
Selbst das Verbinden der Augen des Subjectes beseitigt
nur eine Gefahr des Irrthums. Die zweifelhafte Erklärung
selbst der in dieser Gruppe erhaltenen besten Resultate
hat uns genöthigt, ihnen verhältnissmässig wenig Bedeutung
beizulegen, weshalb wir zur nächsten Gruppe übergehen.
III. Wo eine Zahl, ein Woivfc, oder eine
Karte errathen worden sind anscheinend
ohne irgend eines der gewöhnlichen Mittel
der Mittheilung zwischen dem Wollenden
und dem Errather.
Obgleich die Irrthümer, welche sich aus dem Muskellesen
oder aus unwillkürlicher Leitung ergeben, hierbei vermieden
werden, giebt es doch noch andere Quellen be-
wusster oder unbewusster Illusion, vor denen wir uns zu
hüten haben. Heimliches Einverständniss ist eine der bedeutendsten
, und Jeder, der Augenzeuge gewesen ist, was
durch einen Zeichen-Codex geleistet werden kann, wie er
von Mr. Bishop,*) Mr. Heller, oder Mr. Beriot mit „Louie"
zur Anwendung gebracht wird, wird natürlich allen Beobachtungen
misstrauen, bei denen zwei besondere Personen
für die zu erhaltenden Resultate nothwendig sind. TJnwahr-
nehmbare Nachrichten können von Jedem gegeben werden,
der das gewählte Wort kennt, vermittelst des in der elektrischen
Telegraphie benutzten Morse1 sehen Signal-Codex, da
die langen und kurzen Zeichen leicht durch Gesicht, Gehör
•) Denn M.r. Bishop zeigt auch, wie Etwas einem Mitverschworenen
durch einen Codex (gesetzmässige Vereinbarung) von Fragen und Tönen
angedeutet werden kann. — Anm. vonProf. Barrett.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1883/0461