Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 466
(PDF, 167 MB)
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466 Psychische Studien, X, Jahrg. 10. Heft. (October 1883.)

ein Kunstwerk, dessen Zauber in der manu-propria Namenszeichnung
, als kürzester sichtbarer Abbreviatur einer Persönlichkeit
, den ganzen Menschen in sich begreift und docu-
mentirt." *)

Nachdem wir so erkannt haben, dass jede Handschrift
1) an und für sich charakteristisch ist, 2) dass ihr Charakter
mit dem Charakter des Schreibers identisch ist,
übereinstimmt, können wir jetzt noch einen Schritt weiter
gehen und sagen, dass 3) dieHandschrlft „vielleicht
theilweise auch eine physischePhotographie des
Schreibers in sich birg t."**) (III.) Diese Polgerung
enthält durchaus nichts Ueberraschendes; denn einerseits
können wir, wie wir gesehen haben, aus der Handschrift
auf den Charakter schliessen, und andererseits verknüpfen
wir so gut mit gewissen Charakter-Eigenschaften
gewisse Gesichtszüge und «Ausdrücke, wie wir umgekehrt
aus letzteren auf ersteren zu schliessen vermögen. Hiermit
hat es ja die „Physiognomonik, oder kürzer und deutscher:
die Physiognomik, das Wissen, die Kenntniss des Verhältnisses
des Aeussern mit dem Innern, der sichtbaren Oberfläche
mit dem unsichtbaren Inhalt", zu thun. {Lavater).
Die Graphologie verhält sich zur Physiognomik, wie ein
Theil zu seinem Ganzen.

Auf eine nähere wissenschaftliehe Motivirung dieser
aufgestellten Sätze (L, II. und HI,), so wie auf die nicht
zu verkennenden, aber doch zu überwältigenden Schwierigkeiten
der praktischen Ausführung der Kunde
der Handschriftendeutung kann ich hier nicht näher eingehen
, da es abseits meines Thema's liegt. Ich will nur
noch bemerken, dass bedeutende Männer wie Shakespeare,
Goethe, Lavater . . . gewichtige Aeusserungen über die Wahrheit
der Graphologie gethan haben; dass sie alle davon
überzeugt waren, „dass die Handschrift in innigem Zusammenhange
mit dem Charakter des Schreibenden stehe."***)

*) Emst Kapp: „Grundlinien einer Philosophie der Technik".
(Braunsehweig, Trestermann, 1877.) pag. 279.

**) Schrviedland, pag. 10, efr. folgende Anmerkung.

***) Denjenigen, welche sich eines Eingehenderen über die Graphologie
unterrichten wollen, erlaube ich mir angelegentlichst zu empfehlen
die kleine Schrift: — „Die Graphologie. Geschichte, Theorie und
Begründung der Handschriftendeutung." Von Eugen Schrviedland. (Berlin,
J. K Schorer.) Im Dezember 1883 wird die vielfach verbesserte dritte
Auflage erscheinen. In diesem Buche stehen auch viele andere einschlägige
Werke verzeichnet. Ferner gestatte ich mir, auf desselben
Verfassers Aufsätze in der Zeitschrift „Schorens Familienblatt" aufmerksam
zu machen, sowie auch die „Briefkasten" in diesem Blatt und
in „üeber Land und Meer", worin interessante graphologische ürtheile
zu lesen sind.


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