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470 Psychische Studien* X. Jahrg. 10. Heft. (October 1883.)
werden, wenn man im Besitze von A und von B ist und
natürlich von 0. Es lassen sich freilich auch schon Schlüsse
aus 2 bekannten Schriften machen: aus 0 und A; aus 0
und B. Alles Weitere wird an der Hand einzelner Fälle
klar werden.
(Schlads folgt.)
Erklärungsversuche über Geistermanifestationen,
Schutzgeister und damit Verwandtes.
Von J. Strig*el in Augsburg.
IL
(Portsetzung von Seite 416.)
Wir kommen nun zum psychologisch merkwürdigsten
Theil dieser Kr ank heits geschieht
e, wobei recht anschaulich wird, wie öfter Schutz-
und andere Geistererscheinungen entstehen.
Nachdem, berichtet Prof. Kieser im 6. Bd. I. H. S. 60, der
Kranke die letzten sechs Wochen, zu Ende Februar und
bis Mitte März fast vollkommen wohl gewesen, (wie früher
gleichfalls in längeren Zwischenpausen,) und deshalb nur
selten und nach ihm selbst überlassener Bestimmung etwa
alle 4—6 Tage an's Baquet gekommen war, „erschien ihm
am 23. März 1819 Abends nach 7 Uhr auf einem freien
Platze neben meinem Hause, auf welchem er mit andern
Knaben spielte, während er mit offenen Augen
völlig wachend, wohl und bei Sinnen war
(nach seinen eigenen Worten, die er jeden Tag aufzeichnete
und mir später brachte,) ein Mann von kleiner Gestalt
, nicht grösser als er selbst, von Gesicht fast wie
ein vor wenigen Jahren bei seinem Vater in Arbeit gestandener
Schneidergeselle, mit ältlichen Zügen, bekleidet
mit einer gelben Ohenille mit kurzem Kragen und mit einem
schwarzen Käppchen, und sagte zu ihm: 'Mein Sohn, kehre
um, denn Du bist auf keinem guten Wege; bis morgen
musst Du mir zwei Kopfstücke (gegen i 2 Groschen sächs.)
hierher bringen, oder auch eins. Ich weiss, dass Du krank
bist; wenn Du mir das Geld bringst, so bist Du einen
Monat lang vollkommen gesund und den andern Monat nur
zwischendurch krank. Wenn Du es mir nicht bringst, so
sollst Du auf immer krank bleiben. Kede zu Niemand
ausser dem Hause hiervon, und komm' morgen zur selben
Stunde hierher', worauf der Mann, die Strasse hinuntergehend
, verschwand.
t
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