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474 Psychische Studien. X. Jahrg. 10. Heft. (October 1883.)
bringt jedoch Prof. Kieser heraus, dass der Alte ihn nicht
selbst geprügelt habe, sondern es ihm gewesen sei, als ob
ihn etwas stossweise heftig gedrückt habe. — Prof. Kieser
sagt S. 131, man sehe klar, wie ungewöhnliche klonische
Krämpfe der Nackenmuskeln etc. dem Knaben den Kopf
abwechselnd nach vorn, unten und hinten rissen, wodurch
er sich träumend vorstellte, der Alte prügele ihn. So sahen
Hexen, in anderen Körpertheilen krankhaft erregt, Buhlteufel
, so entstanden Nachtmähren und dergleichen.--
Am 31. März, 1. und 2. April erschien der Alte nicht.
Dagegen kommt er am 3. April, und ausser einigen Vorschriften
sagt ihm der Alte, weil er gegen Verbot geplaudert
habe, solle ihm sein Magnetiseur, wenn er somnambul schlafe,
ein Präsent machen. — Am gleichen Vormittag trägt ihm
Prof. Kieser auf, den Alten zu fragen, was bezüglich zwei
andern am Baquet befindlichen Kranken zu thun sei, —
was der Alte am 8. April dahin beantwortete: — „er solle
sich um Andere nicht kümmern und froh sein, dass er selbst
gesund sei." Das Gefühl des Kranken reichte eben nicht
weit in Bezug auf Andere, obgleich er am 8. April in Hinsicht
seines in Gotha befindlichen Bruders ein schwaches
Ferngefühl zu bekunden schien. — Bei dergleichen an
den Alten gestellten Fragen war merkwürdig, dass sie von
demselben beantwortet wurden, noch bevor der Knabe sie
stellte, gleichwie der Alte am 3. April dem Knaben Verhaltungsbefehle
in Bezug auf Bücher und Schulbesuch
machte, nachdem der Knabe in dieser Hinsicht die Anordnungen
von Prof. Kieser unbeachtet gelassen hatte. Auch
verschwand die Erscheinung aus dem Fenster am 3. April,
ohne hinauszusteigen (S. 68 und 69), woraus einleuchtet,
dass es subjektive Zustände im Kranken waren,
welche den Alten erscheinen und sprechen machten.
Am 8. April, als der Knabe am Baquet erwachte,
stellte ihm Prof. Kieser vor, die Erscheinung des Alten sei
wohl nur ein Traumbild, wie seine Phantasiebilder von
Hunden, Ochsen, Raben etc., was er erwachend einzusehen
schien. Prof. K. sagte ihm demgemäss, er solle, wenn der
Alte wiederkomme, denselben fragen, ob er nicht ein Traumbild
sei, und ob es nicht angemessen wäre, wenn er, Anion,
seinem Magnetiseur für seine Mühe etwas schenke u. s. w.
Allein am 11. April erwidert der Alte auf diese Fragen:
— „Er sei von Gott gesandt", und Anton solle
seinem Arzt sagen, nachdem letzterer zuerst ihm, Anton,
etwas geschenkt habe, wolle er Anton schon mittheilen, was
er demselben schenken solle.
Die bedeutendste Mittheilung des Alten am 13*
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