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Strigel: ErMSrungsversuche über Geistermanifestationen etc. 475
April war, dass, wenn Prof. Kieser dem Knaben an
seinem Geburtstag kein Präsent mache, so wolle der Alte
dem Professor einen Possen spielen, worauf er verschwand.
Das prophezeihte Unwohlsein stellte sich unvermuthet ein.
Die Eltern des Knaben waren wegen dieser sonderbaren
Drohungen in Angst. — Auch der Knabe war betreten
am folgenden Tage und sagte, er sei unschuldig an
dem, was der Alte sage, er müsse es aber doch mittheilen.
Am 15. April, als Anton noch im Bette lag, kam der Alte
wieder und sagte, heute und morgen geschehe der Possen
nicht, u. s. w. (S. 72); worauf der Alte wieder verschwand
und der Knabe sogleich aufs neue einschlief.
Bis am 3. Mai war der Knabe wohl und kam nur
zweimal wöchentlich an's Baquet. An diesem Tage wird
ihm jedoch plötzlich der Arm steif etc. — Gleich darauf
kommt der Alte zur Thüre herein ins Zimmer, winkt dem
Knaben in die Kammer und sagt ihm: — 'Der Arm sei
steif geworden, weil eine alte Frau, die es ihm gethan, noch
nicht gestorben sei, etc. Morgen werde er wieder kommen.'
— Darauf ging der Alte, welcher heute mit einem weissen,
langen Bauernkittel bekleidet war, zur Thür hinaus. (S. 73.
Früher hatte der Alte eine gelbe Chenille mit kurzem Kragen
und ein schwarzes Käppchen auf.)
Am 4. Mai wollte Prof. Kieser versuchen, ob die Geistergestalt
, gleich wie sie die Fragen schon wusste, ehe der
Knabe si^ ihr sagte, auch in verschlossene Briefe sehen
und sie lesen könne, und gab daher dem Knaben ein verschlossenes
Schreiben mit vier Fragen darin zur Beförderung
an seinen Alten. Der Alte kam Abends 8 Uhr auf den
Spielplatz, nahm aber den Brief nicht an, weil keine Aufschrift
darauf war. Am 5. Mai erzählte der Knabe, ohne
Schlaf am Baquet sitzend, das gestern Vorgefallene. Es
wurde hierauf nach Uebereinkommen mit ihm die Adresse:
— „An den Gesandten Antons" — auf den Brief geschrieben
. (S. 75.)
Am 6. Mai erschien der Alte wieder in der Wohnung,
Nachmittags 5 Uhr, winkte dem Knaben in die Kammer,
wobei Anton seinen Schwestern verbot, ihm zu folgen, weil
sein kleiner Mann da sei. Er trug heute wieder eine gelbe
Chenille, aber eine grüne Pelzmütze auf dem Kopfe. Er
nahm den Brief wegen unrichtiger Adresse wieder nicht an.
Die Adresse müsse heissen: — „An Herrn von Traum". —
Er erzählte ihm ferner, dass er die Ursache sei, dass er
mit der Nase etc. habe lesen können etc. Er solle nur zuweilen
, Mtz zur Gesellschaft, hinfort mehr ans Baquet
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