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Eine Scheidung im Lager der Spirittatea. 479
nicht noch geschlafen habe? Auch diese Demonstration sah
der Knabe ein und erzählte nun nach einigem Kachsinnen,
dass er gestern zwischen 8 und 10 Uhr allein zu Hause gewesen
und bei brennendem Lichte längere Zeit eingeschlafen
sei, sich jedoch, ausser dass er eingeschlafen, durchaus an
nichts erinnere. Ich zeigte ihm jetzt das Siegel des Briefes,
trug ihm auf, in seinen Kleidern und zu Hause nachzusehen
, ob er nicht Etwas finde. — Zugleich solle er mir
das Siegellack bringen, dessen sich seine Eltern bedienten."
(S. 820
„Er lief nach Hause und kam schon nach einigen
Minuten zurück, indem er mir das in seinen Beinkleidern,
welche er gestern getragen, gefundene Corpus deliciti, sowie
das Siegellack seiner Eltern brachte. Ersteres bestand in
einem knöchernen Knopfe mit fünf Löchern zur Befestigung
desselben. Auf das Siegel gelegt, passten die fünf Erhabenheiten
genau in die fünf Löcher des Knopfes. Ebenso war
die mitgebrachte Stange Siegellack von derselben Farbe
wie das, mit welchem der Brief wieder versiegelt war!"
„Somit war dieser Geisterspuk im Klaren." —
(Fortsetzung folgt.)
III. AbtheUung.
Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.
Eine Scheidung im Lager der Spiritisten
lautet die Ueberschrift eines Artikels in der „Neuen Evangelischen
Kirchenztg,", herausgegeben von Dr. H. Messner,
Prof. der Theologie in Berlin, in No. 27 v. 7. Juli er. Nach
Aufführung der fünf periodischen Organe des Spiritismus
für Deutschland und Oesterreich heisst es von den neu hinzugekommenen
: — „Die theoretische Haltung dieser neuen
Blätter sowie ihre Stellung zum Thatsächlichen der Phänomene
des Spiritismus ist die in den spiritistischen Kreisen
fast überall herrschende; der Seichtigkeit ihres religiös-ethischen
Eklektizismus entspricht die Kritiklosigkeit ihres Verhaltens
gegenüber den Wundergeschichten, die sie ihren
Lesern vortragen. — Dagegen scheint das Organ des Herrn
Aksäkorv seine Wege von denen der Mehrheit der Geistergläubigen
neuerdings ganz und gar trennen \Y] zu wollen.
Eine Erklärung über die nunmehrige [?] Tendenz der
„Psychischen Studien4' an der Spitze des Februar-Heftes
äussert über die beiden in Betracht kommenden Standpunkte,
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