Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 481
(PDF, 167 MB)
Bibliographische Information
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Eine Scheidung im Lager der Spiritisten. 481

unserem ursprünglichen Programm jetzt noch ebenso vollständig
eins wissen, als wir es bei Ausgabe desselben waren.
Es kam und kommt uns doch bloss darauf an, die exacte
"Wahrheit zu ermitteln. Wer uns da nicht folgt, trennt
sich von uns, nicht wir von ihm. In den ersten Jahrgängen
standen wir allein da und flössen uns bei unserem Bestreben,
Thatsachen zu sammeln, allerdings die verschiedensten, aber
doch meist wohlbeglaubigte Berichte über vermuthete Geister-
erscheinungen zu. Wir haben die zuverlässigsten und von
den besten Korphäen der Naturwissenschaft beobachteten,
namentlich die eines Crookes, Wallace, Varley, Butlerow,
Barrett, Cox, Wagener, techner und Zöllner^ stets als Musterbeispiele
an die Sj>ifa,e unserer übrigen Abhandlungen gestellt
. Ein Blick in die Inhaltsregister unserer X Jahrgänge
lehrt dies. Wir haben niemals von bestimmten, sondern
stets nur von sogenannten oder muthmaasslichen Geister-
manifestationen gesprochen, so dass es nur ganz kritiklosen
Blindgläubigen, oder doch wohl nicht tieferen Kennern unseres
Gebietes verborgen bleiben konnte, dass wirnicht auch unechten,
unwahren, unkritischen oder übertriebenen Geschichten, wie
sie bald durch Conkurrenz-Journale in Schwang kamen, vollen
Glauben beimessen und dieselben einem höhern geistigen
Ursprünge zuschreiben würden. Hier schieden sich die
Geister, oder vielmehr, sie platzten auf einander. A priori
mussten wir die Möglichkeit der Geistertheorie zugeben und
offen lassen, ä posteriori war es uns selten möglich, derselben
die erwünschte Beziehung zu geben. Damit haben wir uns
aber durchaus noch lange nicht entspiritisirt — oder gar
naturalisirt, etwa in dem Sinne, dass wir wirklichen Beweisen
für reelle Geisterwirkungen nun gar nicht weiter
zugänglich wären. Im Gegentheil, nun erst recht! Auch
Dr. Jankowskis Vorschlag schliesst dieses nicht absolut aus.
Wir bitten unseren im Uebrigen ja recht wohlmeinenden
Herrn Kritiker, uns doch freundlichst sagen zu wollen, wie
Er an unserer Stelle besser, sachentsprechender gehandelt
haben würde, um wahrer Spiritist bleiben und doch das
Wahre von dem Falschen scheiden zu können? Wir sind
und bleiben der Ansicht, dass wahrer Spiritismus
nicht darin besteht, alle Geistererscheinungen, die uns das
Publikum auftischt oder unsere eigenen Mitforscher und
Abonnenten als selbstbeobachtet versichern, nun ein für
alle Mal als unerschütterliche Thatsachen blind hinzunehmen,
was ja allein ein Naturalismus sonder Gleichen sein
würde, sondern darin, an alle die Sonde der schärfsten
Kritik anzulegen, welche allein aus echt wissenschaftlichem
und metaphysischem Geist entspringt. Sollte diese Art


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