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506 Psychische Studien. X, Jahrg. 11. Heft. (November 1883.)
„Zwischen uns und euch ist eine grosse Kluft befestigt",
„sagt Abraham im Gleichnisse vom reichen Manne, „und die,
„welche hier sind, können nicht wieder zu euch zurückfahren
." (Luc. 16, 26.)*)
Die Ekstase kann die Kräfte des sideralen Körpers so
steigern, dass er den materiellen Körper mit sich emporhebt
in seinem Fluge, welches schon die Bestimmung der Seele
emporzusteigen beweist.
Die Fakta des Schwebens in der Luft sind möglich,
aber es ist beispiellos, dass ein Mensch unter Erde**) oder
im Wasser habe leben können.
Es ist ebenso unmöglich, dass eine von ihrem Körper
getrennte Seele auch nur für einen Augenblick in der Dichtigkeit
unserer Atmosphäre leben könnte. Die Seelen der
Hingeschiedenen sind also nicht um uns, wie die Tischrücker
voraussetzen. Diejenigen, welche wir lieben, können uns
noch sehen und erscheinen: aber nur durch Luftspiegelung,
durch den Eeflex in dem allgemeinen Spiegel, welcher das
Licht ist.
Die irdischen, vergänglichen Dinge können ihnen übrigens
auch keine Theilnahme mehr einflössen, und sie sind
mit uns nur durch diejenigen unserer Gefühle verbunden,
welche so erhaben sind, dass sie etwas Gleichförmiges,
Uebereinstimmendes mit ihrem Leben in der Ewigkeit haben.
(p. 110 — 114)
Der berühmte Criminalist Correblanca, welcher die Frage
der teuflischen Magie gründlich studirt hat, beschreibt
ganz zutreffend alle Gemüthsbeunruhigungen und Störungen
des Astrallichtes und benennt dieselben dämonische Handlungen
. Wir lassen einige Nrn. des Textinhaltes seines XV.
Kapitels in der „Operative Magie" folgen: —
1. Die beständigen Bemühungen des Dämons bezwecken,
uns in Irrthum zu führen.
2. Der Dämon täuscht die Sinne, indem er das Einbildungsvermögen
verwirrt, dessen Natur er jedoch nicht
zu ändern vermag.
3. Von dem Schein, welcher den Blick des Menschen
trifft, bildet sich alsogleich im Verständniss ein imaginärer
*) Vgl. „Psych. Stud." August-Heft 1883: „Zwei Bettler hinter
dem Vorhang" S. 387 ff.
**) Dies scheint durch die bis monatlang begraben gewesenen indischen
Fakirs als möglich bewiesen. Vgl. „Psych. Stud." Juni-Heft
1883, S. 291, 343 und September-Heft 1882, S. 407 Note. — Allerdings
widerlegt dies die eigentliche Meinung des Verfassers ebenso wenig,
als der angebliche submarine Aufenthalt des Propheten Jonas im
Bauche des Wallfisches. — Die Red.
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