Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 512
(PDF, 167 MB)
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512 Psychische Studien. X. Jahrg. 11. Heft. (November 1883.)

ihm sympathischen, intellectuell und moralisch adaequaten
Geister. Nirgend mehr als hier findet der Satz: „Gleich
und gleich gesellt sich gern," seine Bestätigung. Ist dies
nicht auch ganz natürlich? Weshalb machen so viele dies
gegen den Spiritismus geltend? Ferner ist es Thatsache,
dass z. B. dieselbe individuelle, charakteristische
„Maria Stuart" von Schiller von zwei bedeutenden
Schauspielerinnen nicht auf dieselbe "Weise dargestellt
wird. Warum nicht ? "Weil jede Tragödin durch ihre eigene
individuelle Auffassung die Rolle subjectiv färbt, ihr
„eine Tinktur ihrer Selbstheit beimischt," d. h. vom Vergleich
abstrahirt: die Beschaffenheit des Mediums hat einen
JEinfluss auf die Manifestationen. Bei weniger guten und
bei schlechten Schauspielern ist diese Veränderung noch
deutlicher. Aber „Maria Stuart" bleibt immer „Maria Stuart",
so unähnlich, so verschieden und so verwischt in ihrem von
Schiller fixirten Charakter sie auch dargestellt wird. Ein
guter Schauspieler gleichet sonach einem guten Medium, ein
schlechter einem schlechten. Dies gilt nun für alle Manifestationen
, also auch für die graphischen. Demnach
werden, wenn ein Geist sich manifestirt haben will, der
transcendentalen Schrift — mehr oder weniger — Eigen-
thümlichkeiten der realen Schrift des Mediums beigemischt.
Daher sollte man nur von solchen Geistern handschriftliche
Manifestationen als Untersuchungsobjecte wählen, welche
sich schon häufig und seit längerer Zeit offenbart haben
wollen, weil deren Schrift jedenfalls reiner, d. h. nicht so
sehr mit der realen des Mediums vermischt ist. Dass eine
derartige Vermischung vorliegt, kann nur durch sorgfältige
Vergleichung von A mit B und mit C festgestellt
werden; aber es kann festgestellt werden. Man prüfe
genau! Man nenne nicht voreilig C^>B, welches gegen
die Geister-Theorie sprechen würde, wenn C <v> B ist, welches,
wie aus dem Vergleich folgt, (wie auch C —B) für dieselbe
spricht!

Auf die einzelnen Fälle kann ich hier nicht näher eingehen
— einerseits verbietet dies, wie so viele andere Anmerkungen
, der mir zu Gebote stehende "Raum, andererseits
möchte ich mich noch erst auf eingehendere Studien stützen
können. Deshalb will ich am Ende des Abschnittes über
die Aehnlichkeiten nur noch auf die Physiognomie
hinweisen. In Lavaterh „Physiognomischen Fragmenten
" heisst es z, B.: „Wie ähnlich diese beiden Köpfe
dem ungeübten Auge scheinen mögen, — wie unähnlich sind
sie dem Beobachter!" An anderer Stelle: „Hier wieder zwei
Silhouetten, welche hundert Menschen wenigstens für sehr

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