Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 518
(PDF, 167 MB)
Bibliographische Information
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518 Psychische Studien. X. Jahrg. 11. Heft. (November 1883.)

erfreuen sollten und könnten, sondern auch, die Werke der
Schöpfung anschauend, zu Genuss wie zum "Wirken existiren.

Das in der Welt herrschende U e b e 1 ist eine Folge
der noch mangelnden Vernunft und Erkenntniss; das Uebel
ist Erziehungsmittel; es hängt mit der Entwicklung zusammen.
„In Gott also leben, weben und sind wir," wie der Apostel
sagte, da wir aus dem Niehterscheinenden zu
Formen in der Erscheinung entwickelt smd.

Prof. Johannes Iluber nannte oder verglich Gott einem
einzigen perpetuum mobile, und er neigte der Ansicht zu,
dass alle unsere Vorstellungen durch Bewegungen entstehen,
welche Letztern sich im Geiste zu Vorstellungen sinnlicher
Lust und Unlust umsetzen.*)

So konnte der bedeutendste Hellseher unserer Zeit,
Ä. J. Davis, den Menschengeisl als die durch alle Formen
in dem Formlosen, Ausgedehnten aufgestiegene
Vervollkommnung derBewegung erklären; denn
wenn ein ewig Wirkendes innerhalb einer Grenze wirkt,
müssen sich die Wirkungen summiren, wenn die Kraft, als
die Wirkung emes Kräftigen, ewig und unvernichtbar ist
und der Kraft ein plastisches zeichnendes Vermögen einwohnt
, wie die ganze Natur zeigt.

Auch Berkeley sah in den Formen der Welt die Ausgestaltungen
der Gedanken Gottes. Die Bibel sagt das
Gleiche mit den Worten: „Im Anfang war das Wort, alle
Dinge sind durch dasselbe gemacht." Im Worte aber äussert
sich der Geist allein und zwar durch Vibrationen, einer
Form der Selbstbestimmung, wie das Denken.

Wir kommen nach dieser möglichst kurz gehaltenen
Begründung nun zu unserm Zweck, nämlich darzuthun,
dass die sogenannte Psyche-Hypothese nicht reiner Unsinn
sei, noch auch den Menschen die Zuversicht an die von den
Meisten vor allem gesuchte Unsterblichkeit raube; denn
ihre Persönlichkeiten scheinen ihnen doch vorzüglich der
Erhaltung würdig!

Nun! Dieser Glaube soll nicht zerstört werden. Nur
mögen Manche zusehen, dass sie auch werth sind, zu existiren.
„Das Leben ist der Güter h ö c h s t e s n i c h t!"

Vor allem sind die psychischen Erscheinungen,
welche die in den Baqueten wirkenden Substanzen scheinbar
hervorrufen, geeignet, klar zu beweisen, dass die ganze
Natur ein lebendiger Organismus ist, in welchem Alles in
Wechselwirkung steht; also haben die Dynamiker vermuth-

*) Man vergleiche das auf Seite 234 im Maiheft 1883 der „Psych*
Stttd." bereits Angeführte.


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