Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 519
(PDF, 167 MB)
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Strigel: Erklärungsversuche über Geistermanifestationen etc. 519

lieh sich der "Wahrheit mehr genähert als Andere. Einbildungen
mögen auch oft mitwirken; sie wirken aber überall,
nicht nur in der Medizin; nicht am Wenigsten aber bemerkt
man sie bei vielen Gelehrten. Sogar der Geldsack wirkt
auf die Einbildung. — Die Rhabdoinanten und
Wasserfühler sind ebenfalls hierher gehörige Beweise.

Wenn man die Geschichte im Pfeffel'''sehen Garten zu
Kolmar liest, — 10. Bd. 3. H. S. 151 ff in Kiesels „Archiv",
— so kann man sich der Ueberzeugung nicht verschliessen,
dass, wie bei Anton Arst das Wasser, so auf andere Nerven
die Knochen von Gestorbenen einen Einfluss äusserten and
mithin die B e 1 i q u i e n-Wirkungen nicht lauter Schwindel
seien. Der Fall war kurz folgender: —

Herr Pfeffel erhielt einen neuen Vorleser, welcher ihn,
da er augenleidend war, auch im Garten umher führen
musste. Der junge Mann empfand ein Zittern, welches auch
Herrn Pfeffel nicht entging, oder eine Erschütterung bei
Annäherung an eine gewisse Gartenstelle. Nach längerem
Ausforschen gestand er, dass er derartige Empfindungen auf
Stellen habe, unterhalb welchen Knochen vergraben wären.
Er war nicht zu bewegen, den Platz wieder zu betreten, und
als er einmal mit Gewalt dazu gezwungen wurde, musste
man für seine Gesundheit fürchten. Er gab an, er sehe an
der Stelle eine Gestalt, welche mit dem Gesichte nach einer
gewissen Richtung hingekehrt sei. Andere gingen auf die
Stelle; die Gestalt wich nach der Beschreibung des jungen
Mannes nicht, sondern bewegte sich eher wie eine Flamme
an der Stelle um und an der Person empor, welche in sie
getreten war. Man glaubte ihm aber nicht. — Als der
junge Mann indessen einmal abwesend war, lies Herr Pfeffel
nachgraben, nur um sich von dem Wahn des jungen Menschen
zu überzeugen, und man fand in ziemlicher Tiefe wirklieh
ein menschliches Gerippe, welches, wenn man es nach der
Lage mit dem Kopfe in die Höhe gehoben, in der That
nach der von dem jungen Mann bezeichneten Himmelsrichtung
dann gesehen hätte. Man nahm die Gebeine heraus und
entfernte sie; man gab dem Orte das vorige Ansehen wieder
und trug Sorge, dem jungen Mann das Ganze zu verbergen.
Als man indessen später ihn auf den Platz führte, war die
Erscheinung weg, und er betrat denselben ohne Scheu und
ohne widrige Empfinduugen u. s. w.

Viele würden nun hierin wohl eine Geisterer*
scheinung erblicken, was keineswegs richtig sein dürfte;
sondern entweder wurde durch diese Knochenemanation das
rückschauende, hellsehende Vermögen, welches in jedem
Menschen ist und schlummern kann, geweckt bis zu einem


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