Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 534
(PDF, 167 MB)
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534 Psychische Studien. X. Jahrg. 11. Heft. (November 1883.)

— Das ist aber nichts. Kürzlich stand in den „Spiritualistischen
Blättern", einem Parteiblatte genannter Secte,
zu lesen, dass der Teufel, welcher seiner Zeit Luther erschienen
, nichts anderes, als ein spukender Klopfgeist gewesen
ist. Alle Hexen des Mittelalters seien verniuthlich
nicht Medien des Teufels, (denn der ist abgeschafft!*)
sondern solche von unruhigen, niederträchtigen Geistern gewesen
--man weiss wahrhaftig nicht, soll man da de-

mokritiren oder heraklitiren! — Doch genug über diesen
Unsinn." — Wir schweigen ebenfalls.

h) Zwickau in Sachsen, 22. Oktober. — In der vor
einigen Tagen hier abgehaltenen Jahresconferenz der Geistlichen
der hiesigen Ephorie hielt Herr Superintendent Meyer
hier einen Yortrag über Luther*s Verhältniss**) zu den damaligen
Schwärm- und Eottengeistern und kennzeichnete
dabei das gegenwärtige Sectinwesen, und Herr Diaconus
Müller verbreitete sich in einem Vortrage über „Materialismus
und Spiritismus," in demselben die jetzige
spiritistische Bewegung beleuchtend. (Leipz. Tagebl. vom
23. Oct. 1883.) Man sieht, dass sich die protestantische
Geistlichkeit, welche der Sohn des beiühmten Sozial-Refor-
mers, Robert Dale Owen, in seinem Werke: „Das streitige
Land" (Leipzig, 18^6) im 2. Bande mit einer „Adresse
über den Verfall des Protestantismus" vor 11 Jahren (1872)
noch vergebens appeilirte, endlich herbeilässt, dem immer
mehr um sich greifenden Spiritismus diejenige Aufmerksamkeit
zuzuwenden, welche ihm als einer realen geistigen Macht
zukommt. Gleichviel, ob sie innerlich berechtigt ist oder
nicht, es muss mit ihr als einem von Jahr zu Jahr sich
verstärkenden Factor unseres immer mehr erwachenden
Volksbewusstseins gerechnet werden. Dies Bestreben verräth
auch eine ziemlich objectiv gehaltene Schrift: — „Der
moderne Spiritismus" von Dr. Eduard Weber, Pastor
emer. (Heilbronn, Gebr. üenninger, 1883) 84 S. 8°. Wir
wundern uns nur, dass Herr Dr. Weber in seiner Schrift
consequent Absakow anstatt Msakow schreibt. Aehnlich ergeht
es ihm mit Auflassung und Deutung vieles Thatsäch-
lichen im Spiritismus. Von seinem theologischen Vorurtheil

*) Sollte sich der verhapple „Dämon" et*a über diese Behauptung
deshalb so schändlich geärgoit haben, dass vx sich auf diese heche
Weise schon ä priori abgeschafft sieht? - Die Ked.

**) Wir möchten hierbei auch an Luthcfs Verhältniss zum Spiritismus
oder Gespensterglauben seiner Zeit erinnern, dessen wir in
einem früheren Artikel: „Airäunchen und Erdmänniken" („Psych.
Stud." April-Heft 1876, 8. 178) bereits gedacht haben.

Die Red.


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