Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 535
(PDF, 167 MB)
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Kurze Notizen.

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befangen, sieht er die Stellung der „Psych. Stud." zur Sache
in einem ebenso falschen Lichte wie sein materialistisch
angehauchter Vorläufer Prof. Dr, Fritz Schulize in Dresden.
„Beide bekämpfen den Spiritismus energisch und warnen
vor dessen Gebilden." Es wäre besser, sie versuchten allein
dessen richtige wissenschaftliche Erklärung. Dr. Schnitze
erklärt Alles für bewussten Betrug oder unbewusste Täuschung
, Dr. Weber für Wirkung höllischer Dämonen. Der
wahre lebendige Spiritismus bewegt sich aber zwischen diesen
vereisten Denkpolen. Unser Journal allein sucht seit seinem
Bestehen diese einfache Wahrheit unseren so schwer zugänglichen
Begriffsmenschen von Jahr zu Jahr immer begreiflicher
zu machen.

0 Ueber den sich immer mehr verbreitenden, in psychologischer
Hinsicht so überaus schädlichen [? Warum nicht
auch belehrenden ? D. Red,] Spiritualismus schreibt man aus
Röhrsdorf bei Wilsdruff bei Dresden: Hier wurden fast alle
Montage Spiritualisten-Sitzungen abgehalten. Die Hauptpersonen
sind ein Sattler und ein Schmied. Wie wenig aber
diese Leute durch die handgreiflichen Gründe von der
Nichtigkeit ihres Treibens zu überzeugen sind, beweist folgender
Vorfall: Es erzählt ein „Geist" der Sitzung, er sei der
eines auf der Reise beßndlich gewesenen Berliner Studenten
und giebt eine Adresse (per Medium) als die seiner Mutter
in Berlin an; dieser möge man mittheilen, dass er von seiner
Ferienreise in Italien nicht zurückkehren könne, da er ermordet
vTorden sei. Daraufhin sendet denn auch der Sattler
Beuthner ein Schreiben an die vom „Geiste" angegebene
Adresse; der Brief kommt aber natürlich als unbestellbar
zurück, da die genannte Dame gar nicht existirt.*) Der
Vorfall war unterdessen im Dorfe bekannt geworden, und
die Herren Spiritisten wurden natürlich tüchtig ausgelacht.
Anstatt aber nun von ihrer Verirrung zurückzukommen,
erklären sie, „es sei ein böser Geist gewesen4', der sie auf
den Leim gelockt hatte. Daher der Name: Aufklärung
des 19. Jahrhunderts! — („Leipziger Tagebl." Nr. 295 v.
22. October 188o.) — Unsere Note sagt vielleicht dem auf-

*) Man selie unsere Correspondens mit Blr. /. M. Geupel in „Psych.
Studien" Juni-Hott 1874 S. m und Juliheft 1874 8. 336, woselbst
die durch ein berühmtes amerikanisches Medium von einem angeblichen
Geiste nach Dresden aufgegebene Adresse als falsch nachgewiesen ist.
Wir haben aber daraus noch auf keinen absichtlichen Betrug geschlossen,
sondern eben nur Facta festgestellt. Als ob in der wirklichen Traumwelt
wie in der des Somnambulismus nicht ähnliche Dinge passiren
kannten! Muss mau deshalb die dache leugnen und verspotten? —

Die Red.


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