Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 548
(PDF, 167 MB)
Bibliographische Information
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548 Psychische Studien. X. Jahrg. 12. Heft. (December 1883.)

Experimenten zu beschäftigen, aber sie kannten meinen
verstorbenen Freund sehr gut. und ich glaubte, dass das
die günstigsten Bedingungen waren.

Von der ersten Sitzuhg an erhielten wir Tischrücken.
Wir versuchten das Alphabet anzuwenden — erhielten aber
nichts Vernünftiges.

In der Folge erhielten wir auf diesem Wege Namen
und Phrasen in verschiedenen Sprachen, ohne irgendwelche
besondere Bedeutung, die sogar manchmal unrichtig waren.
Die russischen Phrasen hatten einige Male einen vollständigen
Sinn; in andern Fällen enthielten sie wieder Unsinn.
Ein Bruder meines Freundes, welcher schon lange gestorben
war, nannte sich und versprach, mit ihm wiederzukommen;
aber er kam ganz allein und sagte, dass mein Freund noch
nicht kommen könne.

Alles das erschien mir langweilig und kindisch, und
ich war nahe daran, es durch eine Wirkung unserer Einbildung
zu erklären, die sich unbewusst auf die Bewegungen
des Tisches übertrug und ihn Worte und Sätze bilden iiess;
oder es konnte auch irgend einem somnambulischen Einflüsse
zugeschrieben werden.

Bei diesem negativen Eesultat zog nur Eins meine Aufmerksamkeit
auf sich. Wenn die Hervorbringung dieser
Tischbewegungen, dieser Namen und Phrasen das unbe-
wusste Erzeugniss unserer Muskeln und unserer Geister war,
— weshalb wurden denn der Name meinesFreundes
und Mittheilungen von seinerSeite nicht ebenfalls
hervorgebracht?! Denn fürwahr! wenn wir Etwas bestimmt
gewünscht, — wenn wir an Etwas mit der
ganzen Kraft unserer Seele und unserer Einbildung gedacht
hatten, — so war es an unseren Freund, — so war
es ein Wort von ihm, so war es wenigstens sein
Name, den wir gern würden hervorbuchstabirt gesehen
haben . . . aber nein! Von ihm kam — nichts!

Wie dem auch war, wir fingen an, mit unseren Experimenten
lässig zu werden und waren geneigt, sie ganz
aufzugeben, als sich plötzlich in der zehnten Sitzung Folgendes
ereignete.

Die Bewegungen des Tisches erfolgten sogleich, schwach,
aber deutlich. Fünf Klopflaute mit dem Tischbeine (ein
verabredetes Zeichen) verlangten nach dem Alphabet. Auf
meine Frage: „Soll es das russische, französische, deutsche,
oder englische Alphabet sein?" wurde stets mit einem Namen
geantwortet. Wir waren ganz im Ungewissen. Einige Augenblicke
später wurde von Neuem nach dem Alphabet ver-


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