Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 569
(PDF, 167 MB)
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Strigel: Erklärungsversuche über Geistermanifestationen etc. 569

bulen findet man im 4. Bd. des „Magikon" S. 27 u. folg.
Ausser vielen merkwürdigen Vorhersagungen, welche eintrafen
, genügt für vorliegenden Zweck das Folgende: —
Sie sagte (S. 58): — „Wenn ich heute Nacht noch so
schwach werde, so erwartet meinen Tod nicht, bis in meinem
Zimmer etwas knallt oder zerbricht; aber auch dann kann
es noch einige Stunden währen." Um 3 Uhr zersprang ihre
Arzneiflasclie mit einem, allen Anwesenden, hörbaren Knall.

- Um 8 Uhr starb sie. —

Die Vorfälle im Grefängniss zu Weinsberg deuten eher,
wie nicht, auf eine abgeschiedene Intelligenz. Die höchst
merkwürdige Geschichte der von Dr. Meier in Karlsruhe
behandelten Somnambule »Auguste Müller11 enthält merkwürdige
Beweise von Fernwirkungen. — Einschaltend möchte
man nur bemerken, da die Herren der Wissenschaft, meistens
ein hohes Ross reitend, Einer den Andern vermuthlich über
die eignen Leistungen tröstend, stets wiederholen: „Somnambulen
und Seher etc. hätten nie die Wissenschaft gefördert
," — ob die Einsichten der Somnambulen, so auch
der eben Genannten, nicht doch zuweilen, gerade so wie die
Herren der Wissenschaft, etwas Reelles leisten und wissen?

— Was aber ihr Fernwirken anbetrifft, so wirkte sie auf
ihren Bruder in Wien, auf einen im Bad sitzenden Kranken
angeblich ein, und erschien ihrer' kranken, am Zahnweh
leidenden Freundin, legte sich zu derselben ins Bett, — so
glaubte die Freundin, — schlief bei ihr und heilte sie; und
doch hatte die Müller ihr Bett nicht verlassen. —

.Nicht nur von Katharina Emmerick, der feinfühlenden
Nonne von Dülmen, sondern auch von kanonisirten Heiligen
wird ähnliches berichtet, ebenso in der Bibel etc.

Beruht dieses Alles aber auf Wahn, so mögen die
Weltweisen diesen Wahn erklären, zugleich aber sich selbst
ausweisen, dass sie von jeder Art Wahn oder falscher Einbildung
frei seien. —

Beruht aber nur Vereinzelntes von fraglichen Erscheinungen
auf geistigen Kräften, sind somit Thatsachen dafür
gegeben, so wird die „Psjfche-Hypothese", oder eine andere
Benennung der Sache, — um Worte streitet man nicht, —
ihr Recht behaupten.

Die Psyche oder Seele ist für uns ein Etwas, welches
auf Einflüsse der Aussenwelt sowohl, als auch auf die eigenen
inneren geistigen Anregungen mit eigenen Kräften reagirt;
sie ist ein Empfindendes und gleichsam polar zum Geiste
selbst, als dem Erkennenden, durch den Willen Wirkenden.

Die Seele begrenzt das Individuum, als Mikrokosmos,
wie sich das Ursein als Grenze der Erscheinungswelt selbst

Psychische Studien. December 1883. 37


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