Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
10. Jahrgang.1883
Seite: 574
(PDF, 167 MB)
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574 Psychische Studien. X. Jahrg. 12. Heft. (December 1883.)

„der Welt wird nur zwei Fälle darstellen, welche zugleich
„maassgebend für ihr Verhältniss und für ihren Uebergang
„in einander ist." („Elemente der Psychophysik", II, 547.)

Fechner vertritt jedoch eine synechologische gegenüber
der monadologischen Ansicht von Leibniz, Herbart
und Lotze. Die Monadologie fasst alle geistigen Vorgänge
nur als Interna des Atoms auf und entzieht damit der exakt
psychologischen Beobachtung ihre relevanten Anknüpfungspunkte
: „hingegen nach der synechologischen Ansicht sind
„alle verschiedenartigen geistigen Vorgänge an ebenso ver-
„ „schiedene körperliche Vorgänge (als einheitliche innere oder
„Selbsterscheinungen derselben) gebunden; selbst jede einfache
Empfindung an einen zusammengesetzten körperlichen
„Prozess, verschieden nach der verschiedenen Qualität der
„Empfindung; jede höhere, d. h. höhere Beziehungen ein-
„schliessende, geistige Thätigkeit an einen körperlichen Pro-
„zess, der höhere Verhältnisse einschliesst; und selbst die
„höchste, göttliche, geistige Thätigkeit entzieht sich diesem
„Prinzip nicht, sofern sie mit der allgemeinsten und höchsten
„Ordnung der Weltverhältnisse solidarisch zusammenhängt/

Fechner unterscheidet sich hierin von den Monisten
Haeckel*) und v. Hartmann. Während jener bekanntlich in
der Plastidule, deren wichtigster Faktor der Kohlenstoff
ist, die Fähigkeit des Gedächtnisses entstehen lässt, die den
einfachen Atomseelen noch abgeht, sucht der Berliner
Philosoph den psychischen Prozess durch Summation einzelner
Empfindungen zu erklären, um ihn dann in den Urgrund
seines Unbewussten aufzulösen. Fechner's Synechologie
(Lehre vom Allzusammenhang der Wesen und Dinge) berührt
jedoch die Fragen über das Verhältniss des universellen
psychophysischen Mechanismus zu der postulirten
Zweckmässigkeit der geistigen Thätigkeit, zu ihrer Sistirung
oder eventuell Fortsetzung in andern Existenzformen, zu
dem Versuch eines endgültigen Abschlusses, der uns vom
Gebiet rein erkenntnisstheoretischer Untersuchungen auf das
Feld ethischer Betrachtung führt.

Fechner hat nach Achelis das System des prinzipiellen
Unterschiedes zwischen aussen und innen aufgegeben, die
Ansicht fahren gelassen, dass die eine Seite der Welt nur
gleichsam das Material zu liefern habe, vermöge dessen sich
in der höhern Sphäre der kunstvolle Bau des geistigen
Lebens erhebe, sich dort die Fülle der mechanischen Bedingungen
vorbereite, welche hier zu ihrer wahren Bestimmung
gelangten, dort alles nur Veranlassung, Mittel, Sache,

*) S. „Psych. Stud." 1876, S. 464 ff.


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