http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1884/0015
Wittig: Das ShropsMre-Geheimniss in England. 7
Daviesj brach in Thränen aus und gestand mit Jammern,
dass sie den Spuk von der Priscitta erfahren und an dem
Farmerpaar probirt habe. Man kann sich die Enttäuschung
der „Psychical Eesearch Society", der Seelenforschergesell-
schaft, welche schon auf eine neue Bothätigung der spiritua-
listischen Welt gerechnet, leicht denken. („Leipz. Tagebl."
Nr, 323 v, 19. November 1883.) —
IL
Hier haben wir wieder einmal ein gutes Beispiel, wie
unsere oberflächlichen Zeitungs - Reporter sich eine unerklärliche
Begebenheit zurechtstutzen. Offenbar hat der
obige Berichterstatter nicht im entferntesten eine klare
Vorstellung von dem, was er selbst "Wunderbares an der
Sache zugiebt, die er gar nicht versteht. Wenn ein i3jähriges
Mädchen „fast unter den Augen des Ehepaares Eimer,
Besen, Stühle und Tische umwirft", wenn „gleichzeitig die
Kohlen im Heerde aufstrahlen und feurige Gase sich entluden
, von denen der Säugling in der Wiege sogar versengt
wurde", so hat der auf klärungsfixe Reporter leider die unsichtbaren
Drähte vergessen, an welche die junge Hexe die
Eimer und Besen etc. in Verbindung mit einer Art verborgenem
Klingelzug befestigt hatte, ebenso den unsichtbaren
Blasebalg, mit dem sie vom Schornstein aus in den
Ofen hinein Luft blies und die Kohlen aufstrahlen und die
feurigen Gase ausströmen machte. So etwas hätte er uns
als bestimmt von Zeugen beobachtet und geschehen versichern
müssen, wenn wir seinen weiteren obigen Voraussetzungen
und Schlussfolgerungen nur einigermaassen hätten
Glauben schenken sollen. Aber er berichtet uns in aller
Unschuld seiner Unwissenheit und Unkenntniss derartiger
Vorfälle weiter, dass das Mädchen „Emma Davles die Gewohnheit
hat, in tiefen Schlaf zu fallen zu ungelegener Zeit
und unverständliche Worte zu reden; also ist sie in den
Augen der guten Leute eine Hexe." — Und in den Augen
der Wissenden, was ist sie da? Einfach eine Somnambule
mit ihren transcenJentalen Eigenschaften, deren Studium wir
dem Herrn Berichterstatter dringend empfehlen möchten,
damit er künftig der Wahrheit in den vorgekommenen Erscheinungen
besser die Ehre gebe und sie nicht nach Willkür
und beliebigen Einfällen deutele und verdrehe.
Unsere Leser werden nunmehr auf die wahren und
eigentlichen Vorgänge gespannt sein. Wir geben sie im
Folgenden aus erster Quelle: —
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