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10 Psychische Studien. XI. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1884.)
zu holen, aber ehe sie noch weit vorwärts kam, wurde sie
sehr krank und fiel auf der Strasse nieder. Sie wurde
nach ihrer elterlichen Wohnung zurückgebracht, und ein
Arzt sprach bei ihr vor." Derselbe Oorrespondent sagt in
einem späteren Telegramme: — „Ich besuchte Westen
Fullenfield gestern Nachmittag mit der Absicht, dem ausser-
gewöhnlichen Vorfall mit dem jungen Mädchen Emma Davies
nachzuforschen, und fand hinreichende Beweise, welche jedes
Detail der merkwürdigen Ereignisse bestätigten. Das Mädchen
steht in seinem 13. Jahr und wohnt im Dorfe bei
seinen Eltern. Als es vergangenen Abend in seine heimische
elterliche Wohnung zurückkehrte, begannen die Hauswirth-
schafts- und anderen Artikel sich in allen Richtungen umherzubewegen
, und zwar auf die geheimnissvollste Weise,
was die ganze Nacht hindurch anhielt. Sechs Glasscheiben
wurden im Zimmer zerbrochen, und ausserhalb desselben
herrschte die grösste Unordnung. Vorn und an den Seiten
des Hauses lagen zerbrochene Ziegelstücke, Topfgeschirre,
Gläser, Steine u. s. w. umhergestreut, was auf keine Weise
erklärt werden konnte. Eine Frau wurde in einer Entfernung
von 150 Ellen von einem Steine getroffen. Eine
andere, welche im Hause war, erhielt von einem an ihr
vorübersausenden Messer eine Verwundung am Arm, und
von einer dem Mädchen gehörigen Jacke, die im Zimmer
hing, ward jeder Knopf abgerissen. Eine Anzahl von Oon-
stablern aus Shropshire besuchten die Räumlichkeiten am
heutigen Tage, um die ausserordentlichen Umstände zu erforschen
, waren aber nicht im Stande, das Geheimniss zu
lösen. Das Mädchen wurde veranlasst, etwas Hausarbeit
zu verrichten, wobei jedoch nichts Ungewöhnliches zu bemerken
war. Der Vikar des Kirchspiels, Rev, Mr. Tuke,
besuchte das Haus am vergangenen Abend und hielt eine
Vorlesung und eine Gebetsversammlung. Dr. Corke, aus
Baschurch, wurde heute herbeigerufen, stellte eine genaue
Prüfung des Mädchens an, war aber nicht im Stande, viel
aus ihm herauszubringen. Er constatirte, dass sie sich in
einem sehr erregten nervösen Zustande befinde, aber durchaus
nichts absichtlich thue. Die Angelegenheit verursacht
die grösste Aufregung durch die ganze Nachbarschaft, und
es herrscht viel Aberglauben im Dorfe." —
Daily Telegraph.
V.
„Ein Oorrespondent telegraphirt uns aus Shrewsbury,
dass er gestern noch einen Besuch zu Weston Lullingfield
abstattete und benachrichtigt wurde, dass am Sonnabend
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