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unkowski: Mehrpersönliche anormale Sinnesbilder. 21
heisst es bei Heilenbach in „Vorurtheile der Menschheit"*):
— „Die Einflussnahme der intelligiblen Wesen auf uns ist
einer der allgemeinsten und ältesten Glaubensartikel, kein
Volk und keine Zeit haben sich davon zu emancipiren vermocht
.... Die Geschichte hat uns seit jeher die gleichen
Fälle berichtet. Man lese Aggrippa, Schindler, Eckartshausen,
Ennemoser, Kieser, Perty . . — Diese wenigen, beliebig
herausgegriffenen Citate statt vieler. Man findet bei den
genannten Autoren an sonstigen Stellen ihrer Werke und
bei vielen andern Schriftstellern dasselbe bestätigt, von
denen ich hier nur Güldenstubbe erwähnen will, in dessen
Schrift „Positive Pneumatologie" sich eine „historische Ueber-
sicht des Spiritualismus aller Zeiten und Völker" befindet.
Freilich scheint es, dass seit den vierziger Jahren unseres
Jahrhunderts die spiritistischen Phänomene häufiger denn
früher auftreten; aber einerseits mag dies uns, die wir mitten
in der Strömung leben, nur so vorkommen, andererseits ist
es überhaupt „schwer zu unterscheiden", — sagt Heilenbach,
— „ob diese Thatsacheu jetzt oder in früheren Zeiten
häufiger waren; denn es ist begreiflich, dass die Folter
und der Flammentod der Beobachtung Schwierigkeiten boten;
wahrscheinlich ist es aber, dass sie jetzt immer häufiger
auftreten werden, weil man die nothwendigen Verbindungen
besser kennen lernt und leichter findet, zu denen namentlich
eine besondere Organisation einzelner Individuen gehört."
— Genug also: wir nehmen an und gehen davon aus, dass
sämmlliche bezüglichen Phänomene zu allen Zeiten und bei
allen Völkern geschehen sind und noch geschehen.
(Fortsetzung folgt.)
Mehrpersönliche anormale Sinnesbilder.
Vom Königl preuss. Gymnasiallehrer a. D. Eduard
Jaiikowski in Dyhernfurth, Rgb. Breslau.
Die Sinnesbilder sind einerseits entweder einzelpersönliche
oder mehrpersöuliche oder gesammtpersönliche, andererseits
entweder normale oder anormale, je nachdem ein
Sinnesbild von einer, von mehreren oder von allen Personen
intuspercipirt (innerlich wahrgenommen) werden kann
und es in normalem oder anormalem Zustand des Körpers
intuspercipirt wird.
Wenn mehrere Personen einen Gegenstand der Wirk-
*) Bd. III. pag 197, cfr. auch pag. 169, 264 und Desselben „Die
neuesten Kundgebungen einer intelligiblen Weit'' pag. 36.
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