Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
11. Jahrgang.1884
Seite: 24
(PDF, 166 MB)
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24 Psychische Studien. XL ahrg. 1. Heft. (Januar 1884.)

solche Experimente möglich macht, sondern auch eine gewisse
, ich möchte sagen, krankhafte Disposition des Geistes
oder Körpers, Deshalb dürften solche Experimente unter
Umständen auch vor Conimissionen gelingen, falls nämlich
die Herren Commissarien zu denselben disponirt wären.
Es ist also eine doppelte Vorbereitung zu den mchrpersön-
lichen anormalen Sinnesbildern anzunehmen: Geneigtheit zu
glauben und krankhafte Disposition. Ich habe mich den
einzelpersönlichen anormalen Sinnesbilden? gegenüber im
höchsten Grade kritisch, skeptisch und abwehrend verhalten,
und doch sind bereits neun Jahre verflossen, dass ich von
denselben Tag aus Tag ein beschäftigt werde.

Man beachte auch, dass Renan diese Sinnesbilder, diese
Täuschungen, Naturerscheinungen nennt.

Ich weise auch noch darauf hin, dass es mehrpersönliche
anormale Gehörsbilder, mehrpersönliche Hallucinationen
des Gehörs sind, deren Möglichheit Renan einräumt.

Ich erkläre die sogenannten Materialisationen, die That-
sächlichkeit derselben vorausgesetzt, durch die Annahme
mehrpersönlicher anormaler Sinnesbilder. Ich habe niemals
einer Materialisation beigewohnt. Die Bezeichnung „Materialisation
" ist also von meinem Standpunkt eine falsche.

Allerdings ist ein jeder menschliche Körper von einer
Dunsthülle umgeben. Aber ob dieselbe lediglich aus Nervensubstanz
bestehe, ist doch wohl fraglich, und daium auch
die Bezeichnung „Nervenaura" nicht ganz angemessen. Oder
denkt man hiebei ausschliesslich an die Nervensubstanz mit
Nichtberücksichtigung der übrigen Körpersubstanzen? Man
verzeihe meine Unwissenheit in diesen Dingen; ich bin aber
auch leider nicht in der Lage, alle Hypothesen der Art zu
studiren.

Dass der Geist eines Verstorbenen sich von der Nervenaura
des Mediums bekleiden soll, ist doch wohl eine zu weit
hergeholte Erklärung. Bleiben wir doch möglichst in dem
Bereiche der Wirklichkeit oder wenigstens in grösster Nähe
desselben.

Ich denke mir den Vorgang so. Die Psyche des Mediums
wirkt nach Art des Telegraphen auf die Psychen der
Disponirten oder seelisch Geneigten, und die Psychen derselben
gestalten dann in den bezüglichen körperlichen Organen
entsprechende anormale Sinnesbilder, welche eine in eins
fallende Induction oder Traduction sämmtHcher psychisch Affi-
cirten veranlassen. Selbstverständlich ist dann die Täuschung
eine gemeinsame, sich auf ein gemeinsames Täuschungsobjekt
beziehende. Die normalen wie anormalen Sinnesbilder des
Traumes, der Hallucinationen und der Wirklichkeit werden


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